Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Neurologie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für Neurologie

Tel. (0251) 83-48172
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e-mail: heneka@uni-muenster.de
www:  http://neurologie.uni-muenster.de/
Albert-Schweitzer-Str. 33
48143 Münster
Direktor: Prof. Dr. E.B. Ringelstein

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Neurokognition
Verbesserung von motorischem Lernen

 
Zusammenfassung: Schlaganfall ist die häufigste Ursache für chronische Behinderung in Westeuropa und den USA [1]. Allein in Deutschland erleiden jedes Jahr über 300.000 Menschen einen Schlaganfall. Ungefähr zwei Drittel aller überlebenden Schlaganfallopfer erholen sich nur unvollständig und müssen daher mit chronischen Behinderungen wie Störungen der Motorik oder der Sprache leben [2, 3]. Motorische Defizite verringern die Unabhängigkeit und die Lebensqualität des einzelnen Patienten, da sie alltägliche Verrichtungen wie z. B. Anziehen, Waschen, oder Schreiben einschränken [4]. Neben dem subjektiven Leid verursachen die Folgeschäden eines Schlaganfalls somit auch erhebliche Kosten im Gesundheitssystem. Die verbleibenden chronischen motorischen Behinderungen nach der initialen spontanen Erholgungsphase lassen sich nur durch "Training" verbessern, das alleine aber in der chronischen Phase nur noch geringe Erfolge aufweist [5-7]. Angesichts der hohen persönlichen und ökonomischen Kosten des chronischen Schlaganfalls ist es imperativ, effektive Strategien in der Rehabilitation zu entwickeln [5]. Insbesondere eine Verbesserung von sog. prozeduralem motorischen Lernen zur Wiedererlangung motorischer Fertigkeiten des täglichen Lebens sind von herausragender Bedeutung. In den letzten Jahren sind in Tiermodellen fundamental neue Behandlungsansätze entwickelt worden [8-10]. Diese könnten eine wichtige Rolle für die Rehabilitation des chronischen Schlaganfalls spielen. Allerdings muss für jede neue Intervention Anwendbarkeit und Erfolg beim Menschen erst gezeigt, die geeigneten Patientengruppen identifiziert sowie Informationen gewonnen werden über die optimale "Dosierung" des jeweiligen Ansatzes. Von herausragender Bedeutung ist weiter, durch genaue Untersuchung der zugrunde liegenden Mechanismen die bestehende Interventionen zu verbessern und weiterzuentwickeln [5, 6, 11]. Eine Reihe von adjuvanten Therapien zum motorischen Training sind in den letzten Jahren von der Grundlagenforschung bis zu experimentellen Studien an kleinen Patientenkollektiven entwickelt worden. In dem vorliegenden Antrag wollen wir 2 neue Therapieansetze auf ihre Wirkung aufs motorische Lernen untersuchen, die pharmakologische Neuromodulation mit Levodopa (Teil I des Antrages), sowie die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) (Teil II des Antrages). Ausserdem wollen wir untersuchen, ob eine Kombination dieser beiden Verfahren zu einer Verlängerung der positiven Wirkung aufs Lernen führt. Im Abschnitt III des Antrages ist geplant, die Mechansimen, die dieser Modulation von Lernen zugrunde liegen, näher zu untersuchen (kortikale Erregbarkeit: Teil III.1; N-Methyl-D-Aspartat (NMDA) Rezeptor-Abhängigkeit: Teil III.2; Veranderungen in der Aktivierung und der Konnektivität von beteiligten neuronalen Netzwerken mit der funktionellen Kernspinresonanztomographie (fMRT): Teil III.3). Untersucht werden sollen junge und ältere gesunde Probanden und junge und ältere Schlaganfallpatienten (aufgrund der unterschiedlichen Plastizität des Gehirns in jungen und älteren Menschen wollen wir die Versuchsteilnehmer in 2 Gruppen aufteilen nach Alter, < 50 Jahre und > 50 Jahre, s. Untersuchungen dazu von Sawaki und Kollegen an einem Paradigma, dass die Bildung eines elementaren motorischen Gedächtnisses in Abhängigkeit vom Alter überprüfte [21] ). Langfristiges Ziel der Studie: Neue bzw. verbesserte Therapiestrategien in der Rehabilitation von motorischen Paresen nach Schlaganfall.

Kurzfristige Ziele:

  1. Verbesserung von motorischem Lernen durch Levodopagabe
  2. Verbesserung von motorischem Lernen durch transkranielle Gleichstromstimulation, alleine und in Kombination mit Levodopa
  3. Mechanismen
    1. Mechanismen der Verbesserung von motorischem Lernen durch Levodopa und Gleichstromstimulation: Erhöht sich die kortikale Erregbarkeit durch die Interventionen?
    2. Mechanismen der Verbesserung von motorischem Lernen durch Levodopa: Abhangigkeit des Effektes von der Aktivierung der NMDA-Rezeptoren?
    3. Mechanismen der Verbesserung von motorischem Lernen durch Levodopa: Veränderung der Aktivierungsmuster und der Konnektivität in den entsprechenden neuronalen Netzwerken?

Projektdauer:

2005-2008

Drittmittelgeber:

Nachwuchsgruppe Knecht (Nachwuchsgruppe des Landes NRW), beantragt DFG

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. med. A. Flöel, Dr. Dipl.-Psych. C. Breitenstein, Prof. Dr. med. Stefan Knecht

Kooperationspartner:

Institut für Klinische Radiologie, Universität Münster Dr. Christian Dobel, Psychologisches Institut II, Universität Münster

Veröffentlichungen:

Floel A, Hummel F, Breitenstein C, Knecht S, Cohen LG. 2005. Dopaminergic effects on encoding of a motor memory in chronic stroke. Neurology in press Floel A, Breitenstein C, Hummel F et al. 2005. Dopaminergic influences on formation of a motor memory. Ann Neurol in press.

 

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