Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Neurologie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für Neurologie

Tel. (0251) 83-48172
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e-mail: heneka@uni-muenster.de
www:  http://neurologie.uni-muenster.de/
Albert-Schweitzer-Str. 33
48143 Münster
Direktor: Prof. Dr. E.B. Ringelstein

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Neurokognition
Funktionelle Relevanz des Wernicke Areals beim Spracherwerb: eine virtuelle Läsionsstudie mittels repetitiver transkranieller Magnetstimulation

 
Zusammenfassung: Um die Spracherholung nach einem Schlaganfall fördern zu können, benötigen wir das Wissen, welche Gehirnareale für den Spracherwerb kritisch notwendig sind. Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) bietet die einzigartige Möglichkeit, die Auswirkungen einer "virtuellen Läsion" einer bestimmten Hirnregion zu untersuchen, indem transient deren Funktion gestört wird. Wir setzten repetitive TMS mit einer Stimulatonsfrequenz von 1 Hz, 110% der individuellen motorischen Schwelle und 20 Minuten Dauer ein, um die funktionelle Relevanz des Wernicke-Areals für den Spracherwerb zu untersuchen. In einem Einfach-blinden, Zwischengruppen-Design wurde die kortikale Erregbarkeit des a) Wernicke-Zentrum (n=16) b) Wernicke-Homologs in der rechten Gehirnhälfte (n=10) und c) über dem Scheitelpunkt Cz als Kontrollpunkt (n=9) inhibiert. Alle Probanden waren in Bezug auf Sprache linksdominant. Jeder Proband unterzog sich im Abstand von einer Woche sowohl einer 5-tägigen echten Stimulation (Verum) sowie einer 5-tägigen Placebostimulation (Sham). Die Reihenfolge der Bedingungen wurde über die Probanden hiniweg randomisiert Im Anschluss an die TMS-Applikation erfolgte täglich eine 20 minütige Sitzung im Training eines neuen Vokabulars (Kunstsprache "Wernicko").Es wurde ein genereller unspezifischer Aktivierungseffekt bei der Verum-Bedingung verglichen mit der Sham-TMS bei TMS des Wernicke-Homologs sowie des Scheitelpunktes Cz beobachtet. Einzig für die Verum-Stimulation über dem Wernicke- Areal wurde ein relativer hemmender Effekt auf die Reaktionszeit während des Sprachtrainings festgestellt (Ort x Bedingung: F(2,32)=4.62, p=0.017). Die Trefferquoten wurden nicht durch die TMS-Intervention beeinflusst. Diese Ergebnisse liefern erste Hinweise auf eine funktionell relevante Beteiligung des Wernicke-Areals beim Spracherwerb des Erwachsenen. Die verlängerte Reaktionszeit nach der Verum-Stimulation über dem Wernicke-Areal bei einer gleichzeitig stabilen Trefferquote spricht für eine schnelle Verhaltensanpassung an den hemmenden TMS- Effekt. Somit scheinen andere Gehirnareale die unterdrückte neuronale Aktivität des Wernicke-Areals kompensieren. Die Identifikation dieser kompensatorischen Hirnareale ist Fragestellung eines Folgeprojektes aus einer Kombination von TMS und fMRI.

Projektdauer:

2002-2005

Drittmittelgeber:

Nachwuchsgruppe Knecht (Nachwuchsgruppe des Landes NRW)

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Dipl.-Psych. C. Breitenstein, Dipl.-Psych. Sandra Kamping, Dr. med. Bianca Dräger, Dr. med. Agnes Flöel, Dipl.-Phys. Jens Sommer, Prof. Dr. med. Stefan Knecht

Veröffentlichungen:

Breitenstein C, Kamping S, Gieseking I, Wailke S, Korsukewitz C, Dräger B, Floel A, Knecht S (2005): Wernicke's area and language acquisition: a transcranial magnetic stimulation study. Poster at the 12th Annual Meeting of the Cognitive Neuroscience Society, New York, NY, USA.

Drager B, Breitenstein C, Helmke U, Kamping S, Knecht S (2004): Specific and nonspecific effects of transcranial magnetic stimulation on picture-word verification. Eur J Neurosci 20: 1681-1687.

 

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