Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Neurologie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für Neurologie

Tel. (0251) 83-48172
Fax: (0251) 83-83-48181
e-mail: heneka@uni-muenster.de
www:  http://neurologie.uni-muenster.de/
Albert-Schweitzer-Str. 33
48143 Münster
Direktor: Prof. Dr. E.B. Ringelstein

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Brain Repair
Verbesserter Spracherwerb durch Neuromodulation: Ein Modell für die Förderung der Spracherholung bei Aphasie

 
Zusammenfassung: D-Amphetamin und Levodopa in Kombination mit einem intensiven Verhaltenstraining fördern die Erholung motorischer Funktionen nach einem Schlaganfall. In einem ersten Projekt wurde überprüft, ob sich der lernfördernde Effekt dieser Substanzen auf das Sprachlernen übertragen lässt. Dazu wurden 60 hirngesunde männliche Probanden über fünf Tage hinweg in einem neuen Vokabular ("Wernicko") trainiert. Ein Drittel der Probanden erhielt jeweils 90 min vor Trainingsbeginn 0.25 mg/kg d-Amphetamin, ein weiteres Drittel 100 mg Levodopa plus 25 mg Carbidopa und ein Drittel trainierte nach Gabe eines Placebos. Beide Prüfsubstanzen führten zu einer mehr als 20-prozentigen Lernsteigerung, die auch ein Jahr nach Trainingsende noch anhielt. Das Ausmaß der Lernsteigerung war für d-Amphetamin und Levodopa insgesamt vergleichbar, was auf einen dopaminerg vermittelten Wirkmechanismus beider Substanzen hinweist. Aus tierexperimentellen Arbeiten ist bekannt, dass der Neurotransmitter Dopamin über seine neuromodulatorische Wirkung die Zellabläufe im glutamatergen System des Hippokampus und somit die Gedächtniskonsolidierung positiv beeinflußt. Die Ergebnisse dieses ersten Projektes zeigen, welches Potential ein intensives Sprachtraining, gekoppelt mit pharmakologischen Strategien, bei der Förderung der sprachlichen Plastizität zur Überwindung der Aphasie birgt. In einem Folgeprojekt untersuchen wir derzeit u.a. die folgenden Aspekte:
1) Ermittlung der optimalen Dosis-Wirkungskurve von Dopaminergika bei der Lernförderung und 2) Überprüfung, ob es sich bei der dopaminergen Lernförderung um einen D1- oder einen D2-Rezeptor vermittelten Effekt handelt.

Projektdauer:

2002-2006

Drittmittelgeber:

Nachwuchsgruppe Knecht (Nachwuchsgruppe des Landes NRW)

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Dipl.-Psych. C. Breitenstein, Dr. med. Catharina Korsukewitz, Dr. med. Agnes Flöel, Dipl.-Psych. Sandra Kamping, Prof. Dr. med. Stefan Knecht

Kooperationspartner:

Prof. Dr. Pienie Zwitserlood, Psychologisches Institut II, Universität Münster

Veröffentlichungen:

Breitenstein C, Floel A, Korsukewitz C, Wailke S, Bushuven S, Knecht S (2005): A shift of paradigm: From noradrenergic to dopaminergic modulation of learning. J Neurol Sci (submitted).

Breitenstein C, Wailke S, Bushuven S, Kamping S, Zwitserlood P, Ringelstein EB, Knecht S (2004): D-amphetamine boosts language learning independent of its cardiovascular and motor arousing effects. Neuropsychopharmacology 29: 1704-1714.

Knecht S, Breitenstein C, Bushuven S, Wailke S, Kamping S, Floel A, Zwitserlood P, Ringelstein EB (2004): Levodopa: Faster and better word learning in normal humans. Ann Neurol 56: 20-26.

Korsukewitz C, Breitenstein C, Kamping S, Kretzschmar T, Sassenberg H, Knecht S (2005a): Low doses of pergolide impair language acquisition. Poster at the 12th Annual Meeting of the Cognitive Neuroscience Society, New York, NY, USA.

Korsukewitz C, Breitenstein C, Schomacher M, Knecht S (2005b): Pharmakologische Zusatzbehandlung in der Aphasietherapie: Status quo und Perspektiven. Nervenarzt (submitted).

 

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