Brain Repair
Verbesserter Spracherwerb durch Neuromodulation: Ein Modell für die Förderung der
Spracherholung bei Aphasie
Zusammenfassung:
D-Amphetamin und Levodopa in Kombination mit einem intensiven Verhaltenstraining fördern die
Erholung motorischer Funktionen nach einem Schlaganfall. In einem ersten Projekt wurde überprüft,
ob sich der lernfördernde Effekt dieser Substanzen auf das Sprachlernen übertragen lässt. Dazu
wurden 60 hirngesunde männliche Probanden über fünf Tage hinweg in einem neuen Vokabular
("Wernicko") trainiert. Ein Drittel der Probanden erhielt jeweils 90 min vor Trainingsbeginn
0.25 mg/kg d-Amphetamin, ein weiteres Drittel 100 mg Levodopa plus 25 mg Carbidopa und
ein Drittel trainierte nach Gabe eines Placebos. Beide Prüfsubstanzen führten zu einer mehr als
20-prozentigen Lernsteigerung, die auch ein Jahr nach Trainingsende noch anhielt. Das Ausmaß der
Lernsteigerung war für d-Amphetamin und Levodopa insgesamt vergleichbar, was auf einen dopaminerg
vermittelten Wirkmechanismus beider Substanzen hinweist. Aus tierexperimentellen Arbeiten ist bekannt, dass der
Neurotransmitter Dopamin über seine neuromodulatorische Wirkung die Zellabläufe im glutamatergen
System des Hippokampus und somit die Gedächtniskonsolidierung positiv beeinflußt. Die Ergebnisse
dieses ersten Projektes zeigen, welches Potential ein intensives Sprachtraining, gekoppelt mit pharmakologischen
Strategien, bei der Förderung der sprachlichen Plastizität zur Überwindung der Aphasie birgt.
In
einem Folgeprojekt untersuchen wir derzeit u.a. die folgenden Aspekte: 1) Ermittlung der optimalen
Dosis-Wirkungskurve von Dopaminergika bei der Lernförderung und 2) Überprüfung, ob es sich
bei der dopaminergen Lernförderung um einen D1- oder einen D2-Rezeptor vermittelten Effekt handelt.
Projektdauer:
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Kooperationspartner:
Veröffentlichungen:
|