Schlaganfall
Erythrozytäre Blutgruppen-Polymorphismen: Vaskulärer Risikofaktor beim mikroangiopathischem
Schlaganfall?
Zusammenfassung:
Beim ischämischen Insult wird eine Vielzahl von Risikofaktoren diskutiert. Neben dem primären
ischämischen Schaden sind für das klinische Outcome bei Patienten mit Schlaganfall vor allem auch
sekundäre Prozesse verantwortlich. Zu diesen sekundären Prozessen zählt insbesondere eine
häufig überschießende entzündliche Reaktion, durch die es zu einer zusätzlichen
Schädigung des Hirnparenchyms kommt. Bei einer Untergruppe der ischämischen Hirninfarkte, der
zerebralen Mikroangiopathie, kommt es zu ischämischen Schädigungen, insbesondere der weißen
Substanz. Es wird eine chronische, möglicherweise entzündliche Schädigung des Endothels
kleinerer, u.a. die Blut-Hirn-Schranke ausbildender Gefäße vermutet. Einigen der bekannten
Blutgruppenantigene könnte neben einer subklinischen Veränderung der Blutkoagubilität eine
Rolle zumindest als Kofaktoren bei der Interaktion zwischen Endothelzellen der Blut-Hirn-Schranke und
Entzündungszellen sowie auch bei der Initiierung der postischämischen Entzündungsreaktion
zukommen. Soweit die biologischen Funktionen bisher bekannt sind, fungieren einige der Blutgruppen-Antigene
als
Immunmediatioren wie etwa Chemokin-Rezeptoren oder Adhäsionsmoleküle. Ziel des Projektes ist es,
über ein Patientenkollektiv an Hand der Blutgruppenantigene ein Risikoprofil für mikroangiopathische
Schlaganfälle bzw. für ein schlechtes Outcome nach Schlaganfall zu evaluieren.
Beteiligte Wissenschaftler:
Kooperationspartner:
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