Schlaganfall
Zelluläre Pathogenese der zerebralen Ischämie
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Funktion residenter Mikrogliazellen im Vergleich mit
hämatogenen Makrophagen beim experimentellen Schlaganfall. Beide Zelltypen spielen eine zentrale Rolle in
den mittleren und späten Phasen der Infarktentwicklung. Sie könnten interessante therapeutische
Angriffspunkte bieten, wenn es gelänge, deren pathophysiologische Funktion genau zu verstehen. So war
es
bislang ungeklärt, ob die Aktivierung dieser beiden Zelltypen beim Schlaganfall unterschiedlich
verläuft und ob die Hypothese zutreffen könnte, dass Mikrogliazellen regulatorische und trophische
Funktionen, Makrophagen jedoch toxische und Effektorfunktionen übernehmen. Diese Fragen können
jetzt in einem von uns etablierten innovativen tierexperimentellen System gelöst werden, in dem nach einer
Knochenmarktransplantation residente Mikrogliazellen von hämatogenen Makrophagen anhand eines
differenzierenden transgenen Zellmarkers unterschieden werden können. Unsere bisherigen
Untersuchungsergebnisse zeigen, daß Mikrogliazellen
frühzeitig einen phagozytischen, hämatogene Makrophagen jedoch einen ramifizierten Phänotyp
annehmen können;
die Mikrogliaaktivierung und der Makrophageneinstrom
zeitlich distinkt erfolgen;
Mikrogliazellen sehr früh und mehrere Tage vor
dem Einstrom hämatogener Makrophagen aktiviert werden und von Mikroglia abstammende
Makrophagen zumindest in dem hier gewählten Modell gegenüber hämatogenen Makrophagen
quantitativ überwiegen.
Aktuelle Arbeiten beschäftigen sich
mit Phagozytose- und zytotoxischen Eigenschaften und der differenziellen Regulation durch Zytokine und
Chemokine. Wir hoffen, durch die selektive Manipulation dieser Zelltypen neue therapeutische Ansätze zur
Behandlung des Schlaganfalls gewinnen zu können.