Schlaganfall
Vorhofflimmern und Risiko neurologischer Komplikationen
Zusammenfassung:
Der Schlaganfall ist eine schwerwiegende Folge des Vorhofflimmerns (VHF). Die geschätzten
jährlichen 25 000 symptomatische Schlaganfälle durch VHF in Deutschland sind wahrscheinlich nur die
Spitze eines Eisberges. Denn fünfmal prävalenter als akute Schlaganfälle sind solche, die in
radiologischen Untersuchungen als "stumme" Hirninfarkte bezeichnet werden, weil sie klinisch weder vom
Patienten
noch vom Arzt bemerkt wurden. Diese Hirninfarkte führen durch Summation zu kognitivem Abbau. Der
Beitrag von VHF zu sogenannten "stummen" oder besser subakuten Hirninfarkten und der Einfluß
unterschiedlicher Therapien ist unbekannt.
Fragestellung:
In welchem Ausmaß trägt VHF zum Entstehen
"stummer" Hirninfarkte bei?
Welche - v.a. bisher beeinflußbaren - Faktoren
neben dem VHF korrelieren mit Auftreten symptomatischer und "stummer" Hirninfarkte? Welches
Ausmaß hat die Akkumulation neurologischer, v.a. kognitiver Funktionsbeeinträchtigung durch
"stumme" Infarkte bei VHF?
Methodik:
Patienten mit VHF und deren Lebenspartner
ohne VHF (Gesamt n = 1000) werden mit Standardprotokollen Magnet-Resonanz-tomographisch und
neurologisch/ neuropsychologisch auf manifeste und "stumme" Hirninfarkte und globalen kognitiven Status
untersucht. Nach zwei Jahren wird einschließlich erneuter Kernspintomographie (MRT) nachuntersucht.
Ergebnisse werden in die Web-basierte Datenbank eingegeben und mit Parametern der Basisdokumentation wie Art
des VHF, Medikation und weiteren Risikofaktoren abgeglichen.
Erwartete Bedeutung des Vorhabens:
- Erfassung
des Ausmaßes neurologischer Komplikationen des VHF, insbesondere des Beitrages zur Entwicklung von
Demenz.
- Klärung, ob bisherige Endpunkte in VHF-Therapiestudien revidiert werden müssen.
- Identifikation neurologischen Risikos/Benefits
unterschiedlicher VHF-Behandlungen.
Hierzu vorab durchgeführte MRT-Untersuchungen befassen
sich
mit automatisierten Gehirnvolumenbestimmungen und der Frage nach Atrophie bzw. deren Verlauf. Speziell der
Einfluss physiologischer Volumenänderungen (z.B. Hydratationsstatus des Patienten) auf die volumetrische
Messung wurde untersucht.
Projektdauer:
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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