Arterioskleroseforschung, experimentell
Stickstoffmonoxid als Stabilisator atherosklerotischer Plaques; Lysosphingolipide als Inhibitoren der Zytokin induzierten Expression von
Zelladhäsionsmolekülen
Stickstoffmonoxid (NO) ist ein essentielles Signalmolekül im vaskulären System, das die Relaxation und Vasodilatation vaskulärer glatter Muskelzellen
steuert. Als NO-Donore (sog. "Nitrate") gehören sie zu den häufig verordneten Medikamenten. Untersucht wurden die Wirkungen des
synthetischen NO-Donors DETA/NO in humanen koronaren glatten Muskelzellen. Dabei zeigte sich, dass kultivierte Zellen, die dem Einfluss von DETA/NO ausgesetzt
waren, in einen Zellzyklus arretierten hypertrophen Wachstumszustand übergehen, der mit einer Überexpression von TGF-ß1 sowohl auf Protein- wie
auf mRNA-Ebene assoziiert war. Die gesteigerte TGF-ß1 Transkription und Translation führt zu einer gesteigerten Synthese von Komponenten der
Extrazellulären Matrix (ECM), wie dies für Kollagen Typ I und III und die Chondroitin-/Dermatansulfat und Heparansulfat-haltigen Proteoglykane gezeigt
wurde. Die Überexpression von ECM kann durch Verstärkung der über dem Lipidkern der atheromatösen Plaque liegenden Deckschicht zu einer
Plaque-Stabilisierung beitragen.-
Adhäsion und Rekrutierung von Monocyten und T-Lymphozyten aus dem Blut - ein durch Zelladhäsionsmoleküle einschließlich des
E-Selektins vermittelter Prozess - ist ein frühes Ereignis in der Atherogenese, die alle Merkmale einer chronischen Entzündung aufweist. Lipide hoher Dichte
(HDL) hemmen die Zytokin induzierte Expression von Zelladhäsionsmolekülen. Die Wirkungen von Sphingosylphosphorylcholin (SPC) und Lysosulfatid
(LSF) - zweier Lysosphingolipide, die mit HDL assoziiert sind, - wurden in humanen Umbilikal-Endothelzellen im Hinblick auf die TNF-alpha induzierte Expression von
E-Selektin untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass HDL, SPC und LSF die Expression von E-Selektin hemmen und zwar sowohl auf mRNA- wie auf Protein-Ebene. Alle
drei Agenzien reduzieren die Zahl der E-Selektin-Moleküle, die sich an der Oberfläche der Endothelzellen befinden. Daraus lässt sich der Schluss
ziehen, dass die HDL-assoziierten Lysosphingolipide zumindest partiell für die antiinflammatorische Wirkung der HDL verantwortlich sind.
Weitere Informationen finden sich unter:
http://lifa.uni-muenster.de/index.php?iSprache=de&iSite=projects
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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