Arterioskleroseforschung, experimentell
Molekulare Mechanismen des Gefäßwandremodelings: Neue Strategien zur Atheroskleroseprävention
Die Arbeiten wurden in enger Zusammenarbeit des Departments Molekulare Kardiologie (Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. Günter Breithardt) des Leibniz-Institutes
für Arterioskleroseforschung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C
(Kardiologie/Angiologie) und der Klinik und Poliklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirugie durchgeführt.
Gefäßremodeling
nimmt eine zentrale Rolle ein in der Pathophysiologie von Gefäßerkrankungen. Dabei wird zwischen dem stenosierenden, konstriktiven und dem
favorisierbaren, adaptiven Remodeling unterschieden. Langfristig kehrt sich der initial adaptive Prozess im Rahmen der Atherosklerose jedoch in ein konstriktives
Remodeling um und trägt somit zur klinischen Manifestation der koronaren Herzerkrankung, peripheren oder cerebralen arteriellen Verschlusskrankheit bei. Die
Bedingungen, unter denen sich konstriktives oder adaptives Remodeling ausbilden, sind bisher jedoch weitgehend unbekannt. Ein wichtiger Ansatz ist in der Degradation
und Reorganisation extrazellulärer Matrix zu sehen, die vorrangig durch vaskuläre SMC, die sich in einem zur Matrixproduktion und Proliferation
befähigenden phänotypischen Status befinden, produziert wird. Anhand von in unsere Arbeitsgruppe hergestellten genetischen Mausmodellen konnten wir
einen direkten Zusammenhang zwischen der Regulation des Kollagenmetabolismus und dem Cell-cycle-reentry nachweisen. In diesen Zusammenhang greift auch
das pro-inflammatorische Zytokin GM-CSF ein. Unser Versuchsansatz gibt neue Einblicke in die Zusammenhänge von Rb-gesteuerter SMC-Proliferation und
strukturellem Gefäßremodeling und wird Wege aufzeigen, das adaptive Remodeling als therapeutische Option bei stenosierenden
Gefäßerkrankungen einzuordnen.
Ein
neuer Ansatz widmet sich der Rolle von HDL in der Regulation des vaskulären Remodelings und der Plaquestabilität. Auch hier kristallisiert sich ein enger
Zusammenhang zwischen der Aktivierung von pro-inflammatorischen Zytokinen, der Reorganisation der ECM und einem verstärkten Cell-cycle-reentry
heraus. Ziel unserer Arbeiten ist die Entwicklung von Präventionsstrategien, die mittels Eingriff in die Signaltransduktionswege, die eine HDL-Wirkung
vermitteln, die Progression atherosklerotischer Läsionen verhindern, aber auch die Stabilität atherosklerotischer Läsionen positiv beeinflussen und damit
die Häufigkeit von Plaquesrupturen verringern helfen.
Weitere Informationen finden sich unter:
http://lifa.uni-muenster.de/index.php?iSprache=de&iSite=projects
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Habilitationen:
Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Gabriele
Plenz (2003):
Die Zentrale Rolle von Typ VIII Kollagen und der Granulozyten-Makrophagen koloniestimuierenden Faktors (GM-CSF) in der vaskulären kollagenen Matrix.
Kooperationspartner
innerhalb der Medizinischen Fakultät und an der Universität Münster: Leibniz-Institut
für Arterioskleroseforschung (LIFA) an der Universität Münster, Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Klinik
und Poliklinik für Kinderheilkunde, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Institut für Physiologische Chemie und Pathophysiologie
Veröffentlichungen:
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