Gastroenterologie
Apoptoseregulation in humanen Monozyten und Makrophagen
Monozyten spielen u.a. aufgrund ihrer ausgeprägten Sekretion des proinflammatroischen Zytokins TNF
eine essentielle Rolle in der Pathogenese chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED).
Verschiedene Publikationen weisen darauf hin, dass nicht von einer isolierten Monozytenpopulation
auszugehen ist, sondern dass diese Zellpopulation sich sowohl im peripheren Blut weiter differenzieren
lässt und auch Ausgangspunkt für die Differenzierung in Gewebsmakrophagen und dendritische
Zellen ist. Ebenso gibt es Hinweise darauf, dass die Aktivität chronisch entzündlicher
Erkrankungen mit dem Auftreten definierter Monozyten-Subpopulationen assoziiert ist. Eigene Vorarbeiten
konnten zeigen, dass die Induktion des programmierten Zelltodes in Monozyten ein wichtiger
Wirkmechanismus in der Therapie des M. Crohn ist; insbesondere erscheint die Interaktion mit
TNF-Signaltransduktionsmechanismen möglicherweise über ein sog. "reverse
signaling" von großem Interesse. Allerdings ist die Bedeutung dieser in vitro
Beobachtungen für die Effektivität der Therapien in vivo ungeklärt. Aktuelle
Untersuchungen beschäftigen sich mit der Frage, inwieweit sich pro-apoptotische Effekte von anti-TNF
Antikörpern auf Monozyten sich in vivo nachweisen lassen und ob auch Makrophagen und
dendritische Zellen als Differenzierungsstadien Zielzellen für diesen Mechanismus sind.