Gastroenterologie
Rolle der humanen intestinalen mikrovaskulären Endothelzellen in der mukosalen Entzündung
und Angiogenese
In der Pathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED) kommt den intestinalen
Endothelzellen ein tragende Rolle zu, da sie für die Initiation, Perpetuation und Terminierung der
chronischen Entzündungsreaktion mitverantwortlich sind. Die spezifischen endothelialen Antworten im
Rahmen dieser chronisch-schubweise verlaufenden Erkrankungen sind bislang mangels geeigneter in
vivo-Modelle zumindest am Menschen noch weitgehend unverstanden. Forschungsergebnisse der letzten Jahre
zeigten, daß humane Endothelzellen sehr heterogene Zellpopulationen in Bezug auf ihre
Genexpressionprofile sowie ihre Reaktion auf exogene Stimuli sind. Durch die Isolierung und Kultivierung
primärer humaner intestinaler mikrovaskulärer Endothelzellinien (HIMEC) werden
Genexpressionsprofile quantitativ sowie qualitativ darmspezifisch untersuchbar. Unsere Forschungsgruppe
befaßt sich seit einigen Jahren mit der Untersuchung der zellulären Antwort von HIMEC im Rahmen
der intestinalen mukosalen Entzündung und Angiogenese. So konnte gezeigt werden, dass HIMEC die
Chemokinrezeptoren CXCR2 und CXCR4 exprimieren und nach Bindung der spezifischen Liganden IL-8 und
SDF-1 angiogene Antworten zeigen. Ferner berichteten wir in einer Arbeit über die Expression des
Pathogenrezeptors für bakterielles Flagellin, TLR5, in HIMEC. Die Stimulation von HIMEC mit dem
TLR5-Liganden Flagellin führte zu einer proinflammatorischen Antwort mit Hochregulierung des
Adhäsionsfaktors ICAM-1 sowie zu einer Steigerung der transendothelialen Migration von Leukozyten
in vitro. Aktuell beschäftigen wir uns mit der Untersuchung der Interaktion von weiteren mikrobiellen
Antigenen mit Pathogenrezeptoren in HIMEC.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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