Prionen
Etablierung einer Methode zum sensitiven Nachweis von zellulärem und pathologischem PrP aus Mensch, Schaf und Rind in verschiedenen
Körperproben
Die erstmalige Diagnose der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) in Deutschland hat die breite Öffentlichkeit bewegt, vor allem auch aus dem Grund, dass
BSE auf den Menschen übertragbar ist. Die aufkommende BSE-Krise sorgte für Beunruhigung und Verunsicherung der Verbraucher. Während der
Pathogenese der Erkrankungen konvertiert körpereigenes zelluläres Prion-Protein (PrPC) in seine pathologische Isoform (PrPSc). Bei den gegenwärtig
kommerziell verfügbaren und evaluierten BSE-Schnelltests und Prionen-Nachweisverfahren wird PrPSc nachgewiesen, jedoch sind Sensitivität und
Spezifität die limitierenden Faktoren der Systeme. Derzeit stehen in Deutschland zwei zugelassene Systeme auf Westernblot- und ELISA-Basis zur
Verfügung. Ein spezifischer Nachweis an PrPSc ist jedoch erst nach deutlicher Akkumulation des Erregers im Gehirn möglich. Bei den verfügbaren
immunologischen Verfahren reichen die Nachweisgrenzen nicht aus, um geringste Prionmengen detektieren zu können. Basierend auf der ELISA-Technik wurde ein
System entwickelt, in dem die Spezifität einer Immunreaktion mit der Signalamplifikation einer PCR verknüpft wird. Mit dieser IPCR konnte eine 100 bis
1000-fache Signalverstärkung erzielt werden. Im Rahmen dieses Projektes wird die Methode hinsichtlich Sensitivität und vor allem Spezifität validiert
(in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinische Mikrobiologie). Mit Hilfe dieser Methode werden Prionproteine aus unterschiedlichen Geweben und
Körperflüssigkeiten verschiedener Spezies sowie aus Lebensmitteln hinsichtlich ihrer Synthese untersucht. Weiterhin wird ein Einsatz der Methode zur
Untersuchung von Desinfektions- und Sterilisationsmaßnahmen von medizinischen Instrumenten überprüft.