Tumorzytogenetik und Tumorgenetik
Comparative genomische Hybridisierung und Fluoreszens in situ Hybridisierung beim multiplen Myelom
Das multiple Myelom (MM) stellt eine Neoplasie der terminal differenzierten B-Zellen
(= Plasmazellen) dar und ist durch eine starke Vermehrung von identischen Immunglobulinen gekennzeichnet. Das MM ist charakterisiert durch die langsame Proliferation
der malignen Plasmazellen im Knochenmark. Wie die meisten hämatologischen Systemerkrankungen treten beim MM Chromosomenaberrationen auf, die bei
letzteren meist komplex sind. Zytogenetische Veränderungen wurden bis jetzt in etwa 40% der Patienten mit MM nachgewiesen. Die Charakterisierung des
genetisch sehr heterogenen Bildes des MM und dessen Einteilung in Subgruppen könnte zum Verständnis der Onkogenese und Verbesserung der
Therapiestrategien beitragen. Die Detektion zytogenetischer Aberrationen wird jedoch durch den niedrigen Proliferationsindex der Tumorzellen in vitro erschwert. Da
Metaphasen für die Interphase-Fluoreszenz in situ Hybridisierung (I-FISH) und die komparative genomische Hybridisierung (CGH) nicht notwendig sind,
können mit Hilfe dieser molekular-zytogenetischen Techniken auch nicht teilungsfähige Zellpopulationen erfasst werden.
In der ersten Phase des Projektes wurde ein
ausgewähltes Kollektiv mit der chromosomalen CGH und der I-FISH untersucht. Es wurden besonders häufig amplifizierte Regionen (9p, 11q, 11p, 21q)
indentifiziert. Zudem wurden Rearragements im Immunglobulin-Schwerkettenlocus (IgH) und Deletionen in der Region 13q14.3 untersucht. Die Ergebnisse
wurden mit klinischen Parametern korreliert.
Zum besseren Verständnis biologischer Vorgänge und zur Beschreibung eines möglichen genomischen Profils für das multiple Myelom
sollen Fälle mit ausgewählten Veränderungen in der chromosomalen CGH mittels DNA-Chip-Analysen (Matrix-CGH) weiteruntersucht werden.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
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