Tumorzytogenetik und Tumorgenetik
Chromosomenveränderungen in Plattenepithelkarzinomen des Kopf- und Halsbereiches (HNSCC)
Die bisherigen Literaturdaten zeigen, dass epitheliale Tumoren häufig Amplifikationen und Deletionen verschiedener Chromosomenregionen zeigen, was für
eine Veränderung der Kopienanzahl von Onkogenen und Tumorsuppressorgenen spricht. Mit Hilfe der vergleichenden
genomischen Hybridisierung (comparative genomic Hybridization, CGH) konnten für bestimmte Tumorentitäten u.a. auch für Karzinome im
Kopf-Hals-Bereich eine Reihe spezifischer genetischer Veränderungen identifiziert werden, die pathogenetisch von Bedeutung sind und eventuell die oben
genannten Genklassen tangieren. Aufgrund der Heterogenität von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich wird eine eindeutige Klassifizierung mit zyto-
und molekulargenetischen Methoden erschwert. Es sind nur wenige zytogenetische Untersuchungen von soliden Tumoren publiziert - und häufig wurden nur
partielle Karyotypen beschrieben. Dies lässt sich zum einen mit der schwierigen Zellkultivierung und der oft suboptimalen Chromosomenqualität, zum
anderen mit den zum Teil sehr komplexen Karyotypen begründen. Dieses Projekt
befasst sich mit der Suche nach rekurrenten Veränderungen und möglichen Kandidatgenen in Plattenepithelkarzinomen des Kopf- und Halsbereiches. Es
wurden Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereiches mittels der komparativen Genomischen Hybridisierung (CGH), die eine Weiterentwicklung der Fluoreszenz in
situ Hybridisierung darstellt, molekularzytogenetisch untersucht. Die Chromosomenregion 11q13 wurde als häufig amplifizierte Region identifiziert.
Außerdem konnten Zugewinne von 3q, 8q, 7p, 20p, 20q und Verluste der Regionen 3p, 17p, 18q und 6q detektiert werden. Zur genaueren Analyse der genetischen
Imbalancen dieser Tumorentität sollen im Rahmen einer zweiten Studie Matrix-CGH-Analysen durchgeführt werden.