Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Humangenetik

Forschen

Druckkopf Universität Münster
Logo Universität Münster
A–Z Suchen
 
Startseite Universität Münster

Forschungsbericht
2003 - 2004

 

 
Inhaltsverzeichnis
 
Evangelisch-Theologische Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Wirtschafts- wissenschaftliche Fakultät
Medizinische Fakultät
Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
Psychologie und Sportwissenschaft
Geschichte / Philosophie
Philologie
Mathematik und Informatik
Physik
Chemie und Pharmazie

Biologie

Geowissenschaften
Forschungszentren
Sonderforschungsbereiche
Graduiertenkollegs
Forschergruppen
Zentrale Betriebseinheiten
 

Startseite

Kontakt

Impressum

 

Institut für Humangenetik

Tel. (0251) 83-55401
Fax: (0251) 83-55431
e-mail: horstj@uni-muenster.de
www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/ihg/index.html
Vesaliusweg 12-14
48143 Münster
Direktor: Prof. Dr. Jürgen Horst

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
 zurück    weiter

Experimentelle Genetik und Entwicklungsgenetik
Mechanismen der Zystenentwicklung, Zellpolarität bei der ADPKD

 
Die autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD) stellt eine der häufigsten monogenen erblichen Erkrankungen in der westlichen Welt dar. Eine fehlerhafte Ausbildung der Zellpolarität des Nierenepithels resultiert in der Bildung und Vergrößerung multipler Zysten in beiden Nieren und führt letztendlich in etwa 50% der Patienten zum Nierenversagen. Den Patienten können bislang nur renale Ersatztherapien (Dialyse, Nierentransplantation) angeboten werden. Defekte in den bekannten Genen PKD1 - dies Gen kodiert für das Polycystin1 - und PKD2 - dies Gen kodiert für das Polycystin2 - sind ursächlich für die Erkrankung. Ein Ziel der Untersuchungen ist die Analyse der Funktion des Polyzystins 2, das gemeinsam mit dem Polycystin-1 einen Kalziumkanal bildet. Um diese Untersuchungen in vivo durchführen zu können haben wir vor einigen Jahren eine Pkd2-Knockout-Maus als Tiermodel für die ADPKD geschaffen. Bis zu einem Alter von etwa 6 Monaten sind heterozygote Tiere (Pkd2+/-LacZ+/-) von homozygot normalen Tieren phänotypisch nicht zu unterscheiden und weisen erst danach vereinzelt Zysten in Niere und Leber auf. Homozygot betroffene Tiere (Pkd2-/-LacZ+/+) versterben prä- oder perinatal und zeigen massive Nieren- und Pankreaszysten, Septum- und Klappendefekte des Herzens, ausgedehnte Ödeme mit fokalen Blutungen, Lebernekrosen und zystisch dilatierte intrahepatische Gallengänge. Generell auffällig sind Endothelzelldefekte in fast allen Organen. Überraschenderweise zeigen diese Tiere jedoch auch Störungen der Links/Rechts Asymmetrie der Körperachse. Dies wird phänotypisch deutlich durch Fehllage des Herzens, einen Rechtsisomerismus der Lunge und Fehllage der abdominalen Organe Magen, Pankreas und Bauchspeicheldrüse auf der rechten Seite des Körpers.

Durch Genexpressionsanalysen in gerade dedifferenzierenden Nierenepithelzellen bzw. gesamten Nieren während der Embryonalentwicklung der Maus versuchen wir, die zugrunde liegenden biologischen Prozesse zu identifizieren, die verantwortlich sind für die Initiation der Depolarisierung der renalen Epithelzellen, die letztendlich zur Zystenentwicklung führen. Für weiterführende Analysen haben wir Nierenepithelzell-Linien der Pkd2-Knockout-Maus etabliert, so dass wir nun durch funktionelle Analysen den Einfluss der Polycystine auf die Polarität der Nierenepithelzellen und deren Signaltransduktion untersuchen können. Erste Analysen zeigen, dass die homozygot mutanten Zellen (Pkd2-/-LacZ+/+) erhebliche funktionelle Veränderungen der Adhäsionskomplexe, die sowohl für die Zell-Matrix als auch der Zell-Zell-Kontakte essentiell sind, aufweisen. Weiterführende Analysen werden das Verständnis der Pathogenese der ADPKD deutlich erweitern.

Drittmittelgeber:

DFG, Europäische Gemeinschaft

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Petra Pennekamp, Prof. Dr. Bernd Dworniczak, Dr. Marie Manitz, Dipl. Biol. Matthias Polkehn, Prof. Dr. Jürgen Horst, Institut für Humangenetik, Münster, PD Dr. Klaus Ebnet, Institut für Zellbiologie, ZMBE Münster, Dr. Bob van de Water, Institut für Toxikologie, Universität Leiden,

Veröffentlichungen:

Horst J, Manitz MP, Polkehn M, Dwornizak B, Pennekamp P. Isolation and characterization of immortalized renal cells from Pkd2 knockout mice. Annual Meeting of the American Society of Human Genetics (ASHG) 2004; Toronto, Canada, 26-30 October 2004

 

Zurückblättern

 Diese Seite:  :: Seite drucken   :: Seite empfehlen   :: Seite kommentieren

© 2005 Universität Münster - Dezernat 6.3. + Forschungsberichte

   :: Seitenanfang Seitenanfang

© Universität Münster
Schlossplatz 2 · 48149 Münster
Tel.: +49 251 83-0 · Fax: +49 (251) 83-3 20 90
E-Mail: verwaltung@uni-muenster.de