Molekulare Tumormedizin Genexpressions- und Funktionsanalysen zu Pathogenesewegen des invasiven Mammakarzinoms und seiner potentiellen Vorläuferläsionen
Aberrant exprimierten Rezeptor-Tyrosin-Kinasne der erbB-Familie (Epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor EGFR, c-erbB-2, c-erbB-3 und c-erbB-4) kommt eine zentrale
Rolle in der Tumorzellproliferation und -migration des Mammakarzinoms zu. Durch die Dimerisierung und gegenseitige Phosphorylierung entstehen an den Rezeptoren
Bindungsstellen für Adapterproteine der intrazellulären Signaltransduktion. Dominierender Dimerisierungspartner ist das c-erbB-2. In den bislang
durchgeführten Untersuchungen wurde nicht systematisch nach Genen gesucht, die zusätzlich zum c-erbB-2-Rezeptor in Mammakarzinomzellen
überexprimiert oder supprimiert werden. Insbesondere die Frage nach Bindungspartnern des c-erbB-2 sowohl extrazellulär, z.B. Liganden, als auch
intrazellulär, und damit die Signaltransduktion betreffend, ist dabei nicht unter Berücksichtigung des Phosphorylierungsstatus des c-erbB-2 angegangen
worden. Im Rahmen des beantragten Projekts soll ausgehend von humanen Mammakarzinomzellinien und ihrer gentechnisch veränderten Varianten mit definierter
EGFR und c-erbB-2-Expression der Einfluss unterschiedlicher Heterodimere und Phosphorylierungszustände der Heterodimerpartner auf die differentielle
Genexpression mittels der Methode der "Suppression Subtractive Hybridization" sowie massenspektrometrischer Methoden
(Matrix-Assisted-Laser-Desorption-Ion-Massenspektrometrie MALDI-MS, Post-Source-Decay-MALDI und Elektrospray-Massenspektrometrie) untersucht werden.
Langfristiges Ziel der Untersuchungen ist die Erarbeitung spezifischer Genexpressionsmuster in prämalignen Läsionen und primären
Mammalkarzinomen, um weitergehende Aussagen über die Tumorinitiation machen zu können, als auch langfristig Patientenrisikogruppen zu definieren,
welche von einer spezifischen Therapie profitieren könnten.