Entstehungsmechanismen entzündlicher Organerkrankungen Pathogenetische Bedeutung von Proteoglycanen bei Glomerulosklerose und obstruktiver Nephropathie
Glomerulosklerose und interstitielle Fibrose stellen die gemeinsame Endstrecke vieler Nierenerkrankungen dar. Hierbei gelten die verschiedenen TGF-ß-Isoformen
als wichtige profibrotische Mediatoren. Kleine, leucinreiche Proteoglycane der extrazellulären Matrix (Biglycan, Decorin, Fibromodulin, Lumican) sowie
Zellmembran-assoziierte Heparansulfat-Proteoglycane (Syndecane, Glypicane, Betaglycan) sind zur Bindung aller TGF-ß-Isoformen befähigt und
können dadurch die Cytokin-Aktivität beeinflussen. Neben ihrer Wirkung auf die Assemblierung der Matrix kommt ihnen auch Signalvermittlungsfunktion zu,
die sich auf Zelladhäsion, Proliferation, Differenzierung und Apoptose auswirkt. Im vorliegenden Projekt sollen als Modelle glomeruläre (Thy-1-Nephritis bei
Ratten bzw. Habu-Snake-Glomerulonephritis bei Mäusen) und tubulointerstitielle Erkrankungen (einseitige Hydronephrose bei Mäusen) studiert werden.
Mäuse mit ausgeschalteten Genen für Biglycan, Decorin, Fibromodulin und Syndecan-4 werden dabei vergleichend neben Wildtyp-Tieren
untersucht.
Folgende Teilprojekte sollen bearbeitet werden:
- Verlauf glomerulärer und interstitieller Nephritiden bei Tieren mit ausgeschalteten Genen für kleine Proteoglycane;
- Wirkungsvergleich verschiedener rekombinanter Proteoglycane bei Thy-1-Nephritis;
- Nachweis von TGF-ß/Proteoglycan-Komplexen in Plasma und Urin;
- Expression von Syndecanen und Glypican-1 an der normalen und erkrankten Niere;
- Mögliche Kompensationsmechanismen bei Ausschaltung des
Syndecan-4-Gens;
- Einfluss einer selektiv in Endothelzellen induzierten Decorinexpression auf die Entzündungs-bedingte Apoptose und
- Abhängigkeit der interstitiellen Fibrose und des Kollagenumsatzes von der Expression einzelner Gene für kleine, leucinreiche Proteoglycane.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
|