Entstehungsmechanismen entzündlicher Organerkrankungen Bedeutung des Proteinase-aktivierten Rezeptors-2 für die kutane neurogene Entzündung
Die Bedeutung und Pathophysiologie des Nervensystems bei chronischen Entzündungen der Haut sind bislang wenig verstanden, obwohl sie von hoher Inzidenz und
sozioökonomischer Relevanz sind. Ziel dieses Vorhabens ist es daher, die regulatorischen Mechanismen der neurogenen Entzündung zu untersuchen. Am
Maus-Modell der neurogenen Entzündung der Haut soll herausgearbeitet werden, ob Defekte bei der Initiierung oder Termination der neurogenen Entzündung
zu unkontrollierten entzündlichen Reaktionen führt. Vor kurzem konnte der Antragsteller zum ersten Mal nachweisen, dass wichtige Serinproteasen der Haut,
wie z.B. Mastzell-Tryptase, die kutane neurogene Entzündung regulieren. Die geschieht durch Aktivierung eines G Protein-gekoppelten Rezeptors mit sieben
transmemranären Domänen, dem Proteinase-aktivierten Rezeptor-2 (PAR2) (Steinhoff M et Nat Med (2000). Aufbauend auf diese Vorarbeiten sollen mit
Hilfe von Wildtyp bzw. PAR2 knockout Mäusen (a) die Mechanismen, die zur Initiation bzw. Termination der neurogenen Entzündung führen, weiter
charakterisiert werden, und (b) am Modell der experimentell-induzierten Kontaktallergie der Maus untersucht werden, ob PAR2 Agonisten in der Lage sind, die
Entzündungsreaktion bei Hauterkrankungen in vivo zu regulieren.
Neue Erkenntnisse über die
Bedeutung von PAR2 beim Mechanismus der neurogenen Entzündung am Modell der Haut werden 1) ein besseres Verständnis über die
Pathophysiologie dieser Erkrankungen hervorbringen und sollen 2) neue pharmakotherapeutische Möglichkeiten zur Behandlung von akuten bzw. chronischen
Entzündungen, z.B. durch Modulatoren von Protease-aktivierten Rezeptoren, hervorbringen (Berger A BMJ 2000, 320:334, editorial; Brain S Nature Med 2000, 6:
134-5 news & views).
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