Pathophysiologie und Molekulargenetik von kardiovaskulären Erkrankungen Nicht-invasive Quantifizierung des myokardialen Blutflusses und der Flussreserve bei Vorhofflimmern
Bei Patienten mit Vorhofflimmern bestehen trotz morphologisch unauffälliger Koronargefäße neben subjektiven Missempfindungen wie Palpitationen,
Herzrasen, und Kreislaufschwäche häufig auch Zeichen der myokardialen Ischämie (Angina pectoris, ST-Senkungen im EKG). Als
pathophysiologische Ursache einer Perfusionsstörung des Myokards bei Vorhofflimmern wurde neben einer Verkürzung der Diastolendauer und damit der
Perfusionsdauer (durch Tachyarrhythmie) auch eine verstärkte Variabilität der Ventrikelaktivierung ("absolute Arrhythmie") mit Reduktion des
myokardialen Perfusionsdrucks durch Anstieg des enddiastolischen Ventrikeldrucks diskutiert. Zudem kann eine koronare Vasokonstriktion durch neurohumorale Reflexe
(z.B. α-adrenerge Stimulation oder vasoaktive Peptide) vermittelt werden und dadurch den myokardialen Blutfluss und die Flussreserve beeinflussen.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, bei
Patienten mit Vorhofflimmern den myokardialen Blutfluss und die Flussreserve nicht-invasiv mittels Positronen-Emissions-Tomographie und radioaktiv markiertem
Wasser (H215O-PET) quantifizierend zu untersuchen. Die Untersuchungen erfolgen während Vorhofflimmern sowie in einem Subkollektiv mit geplanter
Kardioversion 3-6 Monate nach Wiederherstellung des Sinusrhythmus. Dabei werden Messungen des Blutflusses in Ruhe sowie unter pharmakologischer Belastung mit
Adenosin (Flussreserve) durchgeführt. Im Rahmen der H215O-PET erfolgen zusätzliche Messungen des Blutflusses unter Modulation von Herzfrequenz und
Zykluslängen-Varianz, um deren Einfluss auf die myokardiale Perfusion während Vorhofflimmern zu untersuchen. Zudem wird durch Messungen von
vasoaktiven Peptiden (ANP, BNP, Endothelin, Vasopressin) und Sympathikusaktivität (Plasma-Katecholamine, 11C-HED-PET) der Einfluss neurohumoraler und
adrenerger Stimulation auf die myokardiale Perfusion(sreserve) bei Vorhofflimmern untersucht.
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