Umweltinformationssysteme
Umweltprobenbank des Bundes - Teilbank Humanproben
Alle Stoffe und/oder ihre Umwandlungsprodukte (Metabolite), die in die Umwelt eingetragen werden finden sich letztlich auch im Menschen wieder. Die Teilbank
Humanproben liefert wertvolle Informationen darüber, inwieweit freigesetzte Substanzen neben der Gefahr für bestimmte Ökosysteme auch eine
unmittelbare Gefahr für den Menschen selbst darstellen.
Die Teilbank Humanproben ist eine der ältesten
Einrichtungen dieser Art weltweit. Die Anfänge liegen schon über 30 Jahre zurück:
1974: Voruntersuchungen zur Tiefkühllagerung von Human-Organproben an der Universität Münster.
1976-1983: Pilot- und Erprobungsphase zur
wissenschaftlichen und technischen Realisierung einer Umweltprobenbank. 1984: Aufnahme
des Dauerbetriebs der Umweltprobenbank für Humanproben in Münster. ab
1994: Ausbau zum Vollbetrieb mit Einbeziehung Ostdeutschlands.
Aufgaben
Im Rahmen der Aktivitäten der Teilbank Humanproben wird die aktuelle intrakorporale Belastungssituation jährlich mittels Human-Biomonitoring (HBM)
analysiert und durch veränderungsfreie Einlagerung menschlicher "Rückstellproben" archiviert. Schwerpunkt der Untersuchungen ist dabei v.a.
die gegenwärtige Prävalenz der durch allgemeine Lebensumstände bedingten äußeren Exposition und deren zeitliche Variation in
Deutschland. Damit ist die Teilbank Humanproben ein wesentliches Instrument des gesundheitlichen Umweltschutzes in Deutschland. Die
wichtigsten Aufgaben der Teilbank für Humanproben:
Regelmäßige
Beprobung von humanbiologischem Material aus einer geeigneten Zielpopulation. Langfristige
und veränderungsfreie Lagerung.
Dokumentation der Lebensumstände
durch Erhebung allgemeiner Personendaten sowie anamnestischer Daten. Regelmäßige
analytische Erstuntersuchung auf allgemeine klinische Parameter und ausgewählte bekannte ("Alt"-)Stoffe.
Retrospektive Untersuchungen: Überprüfung früherer Messergebnisse ("Altstoffe") mit neuen analytischen Verfahren und
Untersuchung der Belastung mit "neuen" Stoffen in der Vergangenheit.
Bewertung der durchschnittlichen
Schadstoffbelastung (Norm-/Referenzwerte) und deren zeitlicher Veränderung (Trendanalyse).
Bewertung möglicher Belastungspfade (Wohnort, Ernährungsmuster etc.) und Risikogruppen.
Datenspeicherung/-verwaltung
im Informationssystem Umweltprobenbank (ISUPB).
Im Rahmen spezieller Projekte können
die Ergebnisse der Teilbank-Humanproben dazu verwendet werden, Zusammenhänge zwischen Erkrankungshäufigkeit und Fremdstoffkonzentrationen
näher zu untersuchen und Schwellendosen für chronische Erkrankungen und andere Gesundheitsschädigungen mit langen Latenzperioden zu
bestimmen.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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