Früherkennung von kindlichen Sprach- und
Schriftsprachentwicklungsstörungen
Ergebnisvergleich zweier Verfahren zur Überprüfung der Rechtschreibkompetenzen: Hamburger
Schreibprobe und Salzburger Rechtschreibtest
Zur Untersuchung der Lese-Rechtschreibkompetenzen im Grundschulalter existiert eine Vielzahl von Verfahren
mit unterschiedlichen theoretischen Grundlagen und qualitativen Fehleranalysen. Die meisten Verfahren haben
auch eine quantitative Leistungsbewertung im Sinne einer Einstufung in die Rangfolge der jeweiligen
Alters- oder Klassenstufe zum Ziel. Hierfür werden Standardwerte wie T-Werte oder
Prozentränge innerhalb repräsentativer Stichproben zum Vergleich herangezogen. Bei der klinischen
Anwendung zweier Verfahren (Hamburger Schreibprobe und Salzburger Rechtschreibtest) waren häufig
Diskrepanzen in der Bewertung der Schreibungen einzelner Patienten zu beobachten. Tendenziell schien der
Salzburger Rechtschreibtest strenger zu bewerten und kam häufiger zu nicht mehr klassenstufengerechten
Ergebnissen, während die Rechtschreibleistung desselben Kindes in der Hamburger Schreibprobe als
normal eingestuft wurde. Diese Diskrepanzen systematisch zu untersuchen ist Ziel der vorliegenden Studie.
Untersucht werden Kinder der Schulstufen 1 bis 4, die zur Abklärung einer auditiven
Wahrnehmungsstörung oder einer Lese-Rechtschreib-Schwäche in der Klinik und Poliklinik
für Phoniatrie und Pädaudiologie vorgestellt werden. Beide Tests werden im Rahmen der
regulären Diagnostik an einem Untersuchungstermin durchgeführt. Ziel ist es, mindestens
50 Patienten zu untersuchen, um zu überprüfen, in wieweit die oben genannten Diskrepanzen
zwischen den Rechtschreibtests systematisch auftreten.