Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für
Phoniatrie und Pädaudiologie

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Fax: (0251) 83-56889
e-mail: a.g.dinnesen@uni-muenster.de
www: medweb.uni-muenster.de/institute/phon/index.html
Kardinal-von-Galen-Ring 10
48149 Münster
Direktorin: Prof. Dr. med. Antoinette G. Dinnesen

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Früherkennung von kindlichen Sprach- und Schriftsprachentwicklungsstörungen
Multicenterstudie zur Evaluierung der Hör-Sprachentwicklung nach Cochlea-Implantation mit Hilfe der Elternfragebögen ELFRA I und II

 
Weltweit zeigen Studien, dass ungefähr die Hälfte der hörbehinderten Kinder, die innerhalb der ersten 5 Jahre mit einem Cochlea Implantat (CI) versorgt werden, eine erfolgreiche Hör-Sprachentwicklung durchlaufen und dabei ähnliche Entwicklungsmuster zeigen wie hörende Kinder. Die andere Hälfte der Kinder zeigt Verzögerungen oder gravierende Störungen der Sprachentwicklung. Um diesen Kindern spezifisch helfen zu können, sind Prädiktoren notwendig, die frühzeitig sowohl normale als auch abweichende Entwicklung aufzeigen.

Zur Früherkennung von Risikokindern werden international Elternfragebögen wie die MacArthurCommunication Development Inventories (CDI) (Fenson et al., 1993) oder national die ELFRA- Elternfragebögen für die Früherkennung von Risikokindern (Grimm & Doil, 2000) eingesetzt. Es handelt sich um standardisierte Diagnostikinstrumente, die bei Kindern im Alter von 12 und 24 Monaten ausgehend von den Meilensteinen der normalen Hör-Sprachentwicklung normale von gefährdeter Entwicklung unterscheiden können. International werden die CDI Elternfragebögen bereits in der Forschung zur Dokumentation der Sprachentwicklung bei anderen Störungsbildern, wie z.B. bei Down Syndrom eingesetzt. Eine Dokumentation der Hör-Sprachentwicklung nach CI mit den genannten Elternfragebögen wurde bisher nicht durchgeführt.

Das Forschungsprojekt geht den Fragen nach inwieweit

  • die ELFRA-Elternfragebögen zur Evaluation der Hör-Sprachentwicklung nach CI geeignet sind;
  • die Hör-Sprachentwicklung nach CI qualitativ und zeitlich den Entwicklungsmustern der in ELFRA I & II angeführten Entwicklungsschritten folgt;
  • bekannte Entwicklungsindikatoren und Risikoprädiktoren der normalen Hör-Sprachentwicklung auf hörbehinderte Kinder nach CI übertragen werden können;
  • andere spezifische Prädiktoren gefunden werden können.
Seit Januar  2004 werden im Rahmen einer Multicenterstudie Daten von Kindern an sechs deutschen Kliniken und Zentren gesammelt. Die Koordination und Leitung der Studie liegt bei der Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie in Münster. In einer longitudinalen Gruppenstudie wird die Hör-Sprachentwicklung von Kindern, die vor dem Alter von vier Jahren ein CI erhalten haben, bis zu dreieinhalb Jahren nach Ersteinstellung des Sprachprozessors dokumentiert. Als Evaluationsinstrument werden die Elternfragebögen ELFRA I & II von Grimm & Doil (2000) eingesetzt. Im ELFRA I markieren die Eltern beobachtete Entwicklungsitems aus den Bereichen Gestengebrauch, Sprachproduktion und Sprachverständnis sowie Feinmotorik. Diese Daten werden präoperativ und 3, 6, 12, 18 Monate postoperativ erhoben. Im ELFRA II werden die Grammatikentwicklung (Morphologie, Syntax) und der Wortgebrauch abgefragt. Dieser Bogen wird 18, 24, 30, 36 und 42 Monate postoperativ von den Eltern beantwortet.

Zusätzlich ergänzen pädaudiologische Untersuchungen präoperativ ohne und mit Hörgerät und postoperativ mit CI in den genannten Untersuchungsintervallen die Angaben zur Hörentwicklung. Außerdem werden mittels eines für das Projekt entworfenen Stammdatenblattes die Stammdaten der Kinder präoperativ festgehalten und kontinuierlich über den Beobachtungszeitraum hin jährlich aktualisiert.

Das Projekt wird in Kooperation mit folgenden Kliniken und Einrichtungen durchgeführt: RWTH-Aachen/ CIR (CI-Zentrum Rheinland); MHH-Hannover; Rehabilitationsklinik Werscherberg, Kinderzentrum München (Abt. Phoniatrie und Pädaudiologie); Universitätsklinik Kiel; WWU Münster

Drittmittelgeber:

Cochlear Europe Ltd., London

Beteiligte Wissenschaftler:

K. Reichmuth, A. Fiori, P. Matulat, Dr. A. Knief, Prof. Dr. A. G. Dinnesen

 

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