Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für
Phoniatrie und Pädaudiologie

Tel. (0251) 83-56859
Fax: (0251) 83-56889
e-mail: a.g.dinnesen@uni-muenster.de
www: medweb.uni-muenster.de/institute/phon/index.html
Kardinal-von-Galen-Ring 10
48149 Münster
Direktorin: Prof. Dr. med. Antoinette G. Dinnesen

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Cisplatin-Ototoxizität
Klinische Untersuchungen zur Prädiktion der Ototoxizität von Cisplatin

 
Ziel der Studie ist die Früherkennung von Patienten mit hohem individuellen Risiko, ototoxische Nebenwirkungen im Rahmen der Behandlung mit dem Chemotherapeutikum Cisplatin zu erleiden. Eine Früherkennung audiologischer Auffälligkeiten setzt ein entsprechendes Monitoring während der chemotherapeutischen Behandlung voraus. Hierzu werden laborchemische und audiometrische Daten unter laufender Chemotherapie mit Cisplatin gewonnen und im therapiefreien Intervall eine ausführliche pädaudiologische Diagnostik durchgeführt.

In der laborchemischen Diagnostik erfolgt die Bestimmung von Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid, Phosphat, Magnesium, Kreatinin, Albumin, freiem und gesamtem Cisplatin. Als Hinweis auf eine beginnende cochleäre Schädigung gilt eine Reduktion der evozierten otoakustischen Emissionen in Amplitude und Frequenz. Bei 24 Patienten wurden die transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE) unter laufender Chemotherapie gemessen, davon 3 mit Neuroblastom, 15 mit Osteosarkom und 6 mit Keimzelltumoren. 13 zeigten eine deutliche Ototoxizität und in den pädaudiologischen Kontrollen im therapiefreien Intervall konnten Hochtonschwerhörigkeiten diagnostiziert werden. Die kumulative Cisplatin-Gesamtdosis bis zum Auftreten einer Hörstörung variierte von 120 bis 360 mg/m2. Ein signifikanter Unterschied der Cisplatin-Plasmaspiegel bei Patienten mit und ohne Hörstörungen zeigte sich nicht. Die Patienten mit Ototoxizität zeigten einen mittleren Anstieg des Serum-Kreatinins um 45%, die Patienten ohne Hörstörung einen Anstieg von 26%. Signifikante Unterschiede im Verhalten der übrigen Laborparameter zeigten sich nicht. Im Gruppenvergleich ließen die TEOAE unter Infusion keinen sicheren Vorhersagewert zur Ausbildung einer Hörstörung zu. Zwar zeigen sich bei den Patienten ohne Hörstörungen tendenziell stabilere Reproduzierbarkeiten und Amplituden, diese sind aber auch bei Patienten zu beobachten, die nach dem Therapiezyklus eine Hörverschlechterung aufweisen. Ebenfalls waren Erholungserscheinungen zu beobachten, so dass nach einem Abfall bzw. Verlust der TEOAE unter Infusion diese im therapiefreien Intervall wieder nachweisbar waren.

Drittmittelgeber:

Deutsche Krebshilfe, 70-2686-Se3

Beteiligte Wissenschaftler:

D. Deuster, Prof. Dr. A. G. Dinnesen, Dr. C. Lanvers-Kaminsky, Dr. B. Krefeld, Prof. Dr. U. Jaehde, Dr. G. Würthwein, Priv.-Doz. E. Seifert, A. C. Pieck, Prof. Dr. H. Jürgens, Prof. Dr. J. Boos

Veröffentlichungen:

D. Deuster, B. Krefeld, C. Lanvers, M. Hahn, E. Seifert, G. Würthwein, U. Jaehde, J. Boos, H. Jürgens, A. Lamprecht-Dinnesen, 2002: Prospektive Studie zur Messung transitorisch evozierter otoakustischer Emissionen unter Cisplatin-Infusion bei pädiatrisch-onkologischen Patienten. Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte 2002/2003 Band 10, Hrsg. M. Gross, E. Kruse, Median-Verlag von Killisch-Horn GmbH, Heidelberg, ISBN 3-922766-80-3

D. Deuster, B. Krefeld, C. Lanvers, U. Jaehde, E. Seifert, H. Jürgens, J. Boos, A. Dinnesen, 2004: Ototoxizität des Cisplatin: audiologische und laborchemische Untersuchungen. Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie. 21. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGPP. Freiburg/Breisgau, 10.-12.09.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc 04dgppV17Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/en/meetings/

 

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