Bei der Interpretation neuromagnetischer Messungen stellt sich das Problem, dass für jede gemessene Feldverteilung aus prinzipiellen physikalischen Gründen
unendlich viele Interpretationsmöglichkeiten existieren. Dies bedeutet selbstverständlich nicht, dass man bei der Dateninterpretation nahezu völlige
Freiheit hat: Da nicht alle Interpretationsmöglichkeiten die gleiche Plausibilität besitzen, müssen mit Hilfe entsprechender Zusatzannahmen aus der
Menge der denkbaren Lösungen diejenigen herausgefiltert werden, die auf den jeweiligen Fall am besten zutreffen. Das prinzipielle Problem der Nichteindeutigkeit,
das auch im Falle einer unendlich genauen Messung mit unendlich vielen Sensoren existieren würde, wird verschärft durch die Tatsache, dass in der Praxis nur
endlich viele Sensoren vorhanden sind, die fehlerbehaftete Messwerte liefern. Aus dieser Problematik ergeben sich vielfältige theoretische Fragestellungen.