Klinisch orientierte Forschung
Prominenzmessung beim Aderhautmelanom - ein Vergleich verschiedener Untersuchungsverfahren
(CT, MR, Ultraschall)
Für die Rutheniumbestrahlung des Aderhautmelanoms ist die genaue Kenntnis der Tumorprominenz
notwendig. Ziel dieses Projektes ist deshalb die Untersuchung systematischer Unterschiede zwischen den
Messungen der Tumorprominenz mittels Ultraschall (US), Computertomographie (CT) und
Magnetresonanztomographie (MRT). Von 1993 bis 2000 wurden 208 Patienten mit
Aderhautmelanomen mit Rutheniumplaques behandelt. US wurde bei 190/208 Patienten, CT bei
147/208 Patienten und MRT bei 81/208 Patienten durchgeführt. Die Messungen der
verschiedenen bildgebenden Verfahren wurden miteinander verglichen. Des Weiteren wurde nach
Tumorgröße und -lage differenziert, und zweidimensionale (2-D) Messungen wurden
mit dreidimensionalen (3-D) in rekonstruierten Ebenen korreliert. Im direkten Vergleich waren die
im CT gemessenen Werte (Median: 4,5 mm; Bereich: 1,610,5 mm) nahezu identisch mit den
MRT-Messungen (Median: 4,5 mm; Bereich: 2,011,4 mm), während der US die höchsten
Werte lieferte (Median: 5,2 mm; Bereich: 2,513,4 mm). Die lineare Regression ergab folgende
Werte: CT versus US (R2 = 0,88, Korrelationskoeffizient = 1,04), MRT versus
US (R2 = 0,79, Korrelationskoeffizient = 0,92), MRT versus CT (R2 = 0,84,
Korrelationskoeffizient = 0,90) und 2-D- versus rekonstruierte 3-D-Messungen
(R2 = 0,93, Korrelationskoeffizient = 0,98). Die Abweichungen zwischen den Messungen aller drei
Verfahren waren insgesamt akzeptabel, außer bei kleinen Tumoren (4 mm; begrenzte
Auflösung von CT/MRT) und temporalen oder peripheren Läsionen (Winkelverzerrung im US). In
speziellen anatomischen Situationen können CT/MRT-Messungen auch zu Verzerrungen führen.
3-D-Messungen können manchmal Abhilfe schaffen.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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