Klinische Kardioanästhesie / Immungenetische Prädisposition
Myokardrevaskularisation ohne Herz-Lungen-Maschine
Hintergrund:
Das Alter und die Komorbidität herzchirurgischer Patienten, die sich einer aortokoronaren
Bypassoperation unterziehen müssen, nimmt stetig zu, so dass
perioperative Komplikationen wie systemische Inflammation und neurologische Beeinträchtigungen, die durch
die Herz-Lungen-Maschine zu einem großen Teil
mit verursacht werden, immer mehr in den Vordergrund treten. Bypassoperationen am schlagenden Herzen werden
bislang fast ausschließlich an der Vorderwand des
linken Ventrikels vorgenommen, da eine Luxation des Herzens wie es für eine Revaskularisation im Bereich der
Seiten- und Hinterwand des linken Ventrikels
erforderlich ist, den Patienten vital gefährdet. Die Arbeitsgruppe erprobt zur Zeit ein
Rechtsherz-Unterstützungssystem, dass über die obere Hohlvene
eingeschwemmt wird und nur noch eine minimale extrakorporale Zirkulation mittels einer Miniaturpumpe erfordert.
Dieses Verfahren ermöglicht es dem Chirurgen am
schlagenden Herzen eine Myokardrevaskularisation an der Seiten- und Hinterwand des linken Ventrikels vorzunehmen.
Zusätzlich ist bei dieser Methode keine
Kanülierung der proximalen Aorta, die zu einer erhöhten Inzidenz neurologischer Komplikationen
führt, nicht mehr nötig.
Ergebnisse:
In
den letzten Monaten wurden bislang 15 solcher Rechtsherz-Unterstützungssysteme implementiert. Die ersten
klinischen Erfahrungen deuten an, dass das Verfahren sicher
ist und sein Einsatz nicht nur bei Patienten mir elektiver Myokardrevaskularisation sinnvoll ist, sondern auch hilfreich
sein kann bei akuter perioperativer Rechtsherzinsuffizienz
z.B. nach Herztransplantation oder bei nicht herzchirurgischen Patienten mit intraoperativer Lungenembolie.
Beteiligte Wissenschaftler:
Kooperationen:
Veröffentlichungen:
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