Risikomanagement
Theoretische und empirische Analyse von Risikomaßen
Der Value at Risk (VaR) ist in der Kreditwirtschaft u.a. zur Messung des Risikos von Handelsbüchern weit verbreitet und findet auch bankaufsichtsrechtliche
Anerkennung. Aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften ist der VaR zu kritisieren. Vielfach werden in der Literatur alternative Risikomaße propagiert, die dem
VaR aus theoretischer Sicht überlegen sind. Dies wirft die Frage auf, ob es in der Praxis überhaupt von Bedeutung ist, welches Risikomaß in Banken
zur Anwendung kommt. Aus diesem Grund wurde im Rahmen dieses Forschungsvorhabens u.a. anhand realer Gewinn- und Verlustverteilungen zweier
Handelsbücher, die von einer bekannten Investmentbank bereit gestellt wurden, mittels des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman untersucht, zu welchen
Rangfolgen risikobehafteter Alternativen unterschiedliche Risikomaße führen. In den meisten Fällen wurden hohe Rangkorrelationen ermittelt. Diese
Ergebnisse legen daher nahe, dass der Auswahl eines bestimmten Risikomaßes keine besonders große Bedeutung zukommt und die Verwendung von
Risikomaßen, die - wie in einer anderen Arbeit nachgewiesen wurde - dem VaR axiomatisch überlegen sind, möglich erscheint. Die Resultate sind auch
hinsichtlich theoretisch motivierter Modifikationen der ursprünglichen Gewinn- und Verlustverteilungen robust.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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