Rechnungslegung der Banken
Risikoberichterstattung der Kreditinstitute
Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, in einer modelltheoretischen Analyse die Frage zu beantworten, welche Wirkung die Risikoberichterstattung einer Bank erzielt. Vor
dem Hintergrund der Diskussion um die disziplinierende Wirkung der Risikoberichterstattung und die Gefahr einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung wird
insbesondere untersucht, wie sich das Insolvenzrisiko einer Bank infolge der Risikoberichterstattung verändert. Um mögliche Veränderungen im
Insolvenzrisiko der Bank zu identifizieren, werden folgende zwei Fragen analysiert:
Inwieweit wird die Entscheidung der Einleger,
ihre Einlagen abzuziehen oder weiterhin bei der Bank zu belassen, durch die Risikoberichterstattung der Bank beeinflusst? Welche Rückwirkung zeigt die durch die
Risikoberichterstattung ggf. ausgelöste Verhaltensänderung der Einleger auf das Verhalten der Bank und schließlich auf ihr Insolvenzrisiko?
Als Ergebnis bleibt festzuhalten,
dass bereits im Schrifttum angesprochene mögliche Effekte der Risikoberichterstattung, wie eine sich selbsterfüllende Insolvenzprognose oder eine
Reduktion der Probleme des Moral Hazard zwischen Bankinsidern und -outsidern, in dem hierfür entwickelten Modellrahmen bestätigt werden, wobei
zusätzlich die zugrunde liegenden Parameterkonstellationen genau spezifiziert werden.
Außerdem werden bislang
unbekannte, z.T. überraschende Effekte herausgearbeitet. So bleibt die Risikoberichterstattung unter bestimmten Bedingungen gänzlich ohne Wirkung oder
das Risikoanreizproblem zwischen der Bank und den Einleger wird - unter anderen Bedingungen - zwar insoweit "gelöst", als die Bank infolge der
Risikoberichterstattung das Risiko ihrer Aktiva reduziert. Gleichzeitig erhöht sie aber das Kapitalstrukturrisiko in einem solchen Ausmaß, dass ihr
Insolvenzrisiko steigt.
Beteiligte Wissenschaftlerin:
Veröffentlichungen:
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