Die erfolgreiche Durchführung von Reorganisationsprozessen ist zu einer ständigen Aufgabe organisatorischer Gestaltung geworden. Jedoch kommen zahlreiche
Erhebungen zu dem Schluss, dass nur etwa die Hälfte der befragten Unternehmen die selbst gesetzten Reorganisationsziele auch erreicht. Da Reorganisationen in vielen
Fällen auf tief greifende Veränderungen der bestehenden Strukturen abzielen, bilden Widerstände eine hauptsächliche Ursache dafür, dass so
viele Reorganisationen scheitern. Obwohl davon auszugehen ist, dass ein Großteil der Widerstände in den betroffenen Akteuren zu suchen ist, sind in vielen
Fällen die Ursachen auf der Ebene des Systems angesiedelt. Gerade bei der Erkundung der Ursachen von Widerständen auf der Systemebene besteht
Forschungsbedarf, da die Erklärung der den Beharrungstendenzen zugrunde liegenden Ursachen bis heute ungenau geblieben ist. An dieser Forschungslücke setzt
mit der Pfadabhängigkeit ein Konzept an, das neue Erkenntnisse bei der Untersuchung von Widerständen gegen Reorganisationen verspricht.