Ökonomische Bildung in Aus-, Fort- und Weiterbildung
Fachwissenschaftliche Fundierung ökonomischer Bildung
Projekt 1: Private Haushalte im Wirtschaftsgeschehen
Die privaten
Haushalte sind die zentralen Bezugspunkte für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit einer Wirtschaftsordnung. Zweck allen Wirtschaftens ist die Mehrung
des Wohlstands der Konsumenten. Problemen und Fragestellungen gerade dieses Wirtschaftssektors kommen nicht nur eine hohe Bedeutung für die Thematisierung
der Sozialen Marktwirtschaft im Rahmen von Bildungsprozessen zu, sie eignen sich auch in besonderer Weise für die Hinführung Heranwachsender an die
Wirtschafts- und Arbeitswelt. Ziel dieses Projektes ist es, Möglichkeiten und Grenzen des Verbraucherverhaltens vor dem Hintergrund neuer, zukunftsbedeutsamer
Herausforderungen der Globalisierung, der Virtualisierung der Märkte und der Problematik der Nachhaltigkeit wirtschaftlichen Handelns zu vermitteln. Einbezogen
werden neuere theoretische Ansätze (Informationsökonomie, Institutionenökonomik) sowie neue Entwicklungen zum Verbraucherrecht. Das Projekt
liefert damit einen Beitrag zur Modernisierung eines traditionellen Inhaltsbereiches der ökonomischen Bildung.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichung:
Projekt 2: Ökonomische Fundierung von Umweltbildungsprozessen
Umweltpolitische Fragestellungen
sind inzwischen ein zentraler Bestandteil schulischer Curricula im Rahmen des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenbereichs. Doch nach wie vor tun sich sowohl
Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte schwer, den Beitrag der Ökonomik zur Erklärung von Problemursachen sowie zur
Entwicklung von Lösungsansätzen zu akzeptieren. Ziel des Projektes ist es, anhand aktueller und schülernaher Beispiele die Tragfähigkeit der
ökonomische Perspektive als Instrument zur Analyse von Umweltproblemen zu vermitteln.
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
Projekt 3: Globalisierung aus ökonomischer Perspektive
In der öffentlichen Diskussion
und insbesondere in Bildungsprozessen wird mit dem Begriff Globalisierung Unterschiedlichstes verbunden. Globalisierung ist heute eine Art Generalnenner, auf den eine
Vielzahl grundlegender Probleme zurückgeführt werden. Der Begriff dient ungeachtet seines tatsächlichen Erklärungspotenzials vielen Menschen
als ideologische Orientierung. Trugschlüsse sind damit vorprogrammiert. In diesem Projekt stehen
ausgewählte grundlegende Fragestellungen der Globalisierung in ökonomischer Perspektivierung im Mittelpunkt, insbesondere Ursachen und Auswirkungen
auf die internationale Wohlstandsentwicklung, die nationalen Handlungs- und Gestaltungsspielräume im Standortwettbewerb, Fragen der Entwicklung von
Öko- und Sozialstandards im internationalen Wettbewerb und nicht zuletzt die ambivalent beantwortete Frage nach einer politischen Kontrolle des
Globalisierungsprozesses.
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichung:
Projekt 4: Ökonomische Aspekte der Aspekte der Schattenwirtschaft
Die Schwarzarbeit ist nicht Teil der offiziellen Wirtschaftsstatistik und dennoch seriösen Schätzungen zufolge ein bedeutender Wirtschaftsbereich, dessen
Existenz und Ausmaß einen merklichen Einfluss auf den offiziellen Sektor der Volkswirtschaft hat (Steuerausfälle, Minderung von Einnahmen der
Sozialversicherung, Arbeitsmarkteffekte usw.).
Im Rahmen von Bildungsprozessen kann die Beschäftigung mit dem Phänomen Schwarzarbeit Erkenntnisse über die Rahmenbedingungen
wirtschaftlichen Handelns auch im offiziellen Sektor liefern (z.B. über die auf den Märkten wirkenden Regeln oder über Kriterien zur Beurteilung
aktueller Reformbemühungen zur Deregulierung des Arbeitsmarktes). Zentral ist, dass
dieses Thema sich als Verständnisbrücke für grundlegende ökonomische Zusammenhänge eignet. So lassen sich am Beispiel der
Schwarzarbeit grundlegende Elemente der kategorialen Wirtschaftsdidaktik (Denken in Dimensionen der ökonomischen
Verhaltenstheorie/ Denken in Kreislauf- und Wirkungszusammenhängen/ Denken in ordnungspolitischen Zusammenhängen) unter Einschluss auch ethischer
Gesichtspunkte für Schülerinnen und Schüler lebensnah und beispielhaft erschließen. Diese Grundstrukturen der Wirtschaft ermöglichen
einen nachhaltigen Transfer des Gelernten auch auf andere ökonomische Probleme. Dadurch können Schülerinnen und Schüler in die Lage
versetzt werden, sich in wichtigen wirtschaftspolitischen Fragen eine fachlich fundierte Meinung zu bilden und, gestützt auf Sachkenntnis, am politischen Prozess
teilzunehmen.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichung:
Projekt 5: Europäischer Emissionshandel
In Bildungsprozesse wurden "Märkte für Umweltnutzungsrechte" nicht selten als eine Form des "Ablasshandels" moralisch diskreditiert.
Nun startet mit dem Jahr 2005 ein sich über die Europäische Union (EU) erstreckender Handel mit CO2. Hintergrund ist die Emissionsreduktionsverpflichtung
der Europäischen Union im Rahmen des Kyoto-Protokolls. Der Europäische Emissionshandel soll einen Beitrag zu einem effektiven und effizienten
Klimaschutz leisten. Erstmalig findet somit das in der Umweltökonomik favorisierte Instrument des Zertifikatshandels auch in Deutschland Anwendung. Zertifikate
weisen die Vorteile von Umweltauflagen und Umweltabgaben auf ohne deren Nachteile zu übernehmen. Sie gelten als ökologisch treffsicher,
ökonomisch effizient sowie geeignet umwelttechnische Fortschritte zu induzieren. Besonderheiten des Klimaschutzes und der institutionellen Rahmenbedingungen in
einer europäischen Union sowie die eingeschränkte Anwendung des Instrumentes Zertifikatshandel in medialen, räumlichen und sektoralen
Dimensionen lassen jedoch die Frage nach der Vorteilhaftigkeit in der konkreten Umsetzung aufkommen.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichung:
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