Forschungsbericht 1995-96 | |
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Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Genossenschaftswesen Arbeitsbereich Entwicklungspolitik insbesondere Lateinamerika |
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Zur Nachhaltigkeit sozialer Sicherungssysteme. Eine institutionenökonomische Analyse am Beispiel des argentinischen Rentensystems
Nach der erfolgreichen orthodoxen Stabilisierung der argentinischen Volkswirtschaft seit der
Regierungsübernahme von Carlos Menem wird die dringende Lösung der
vielschichtigen, lange aufgeschobenen sozialen Probleme in den letzten Jahren zumindest
teilweise in Angriff genommen. Im Zuge der weitgehenden Umstrukturierung des Staatssektors
und der wirtschaftspolitischen Neuorientierung unter Wirtschaftsminister Cavallo wurde die
Reformierung der sozialen Sicherungssysteme in Angriff genommen. Z.B. wurde das
Rentensystem teilprivatisiert und der Gesundheitssektor dereguliert.
Argentinien ist das erste demokratische Land, dessen Regierung versucht hat, das chilenische
Rentenmodell zu übernehmen. Das umlagefinanzierte, staatliche System war seit
Jahrzehnten aufgrund hoher Defizite und niedriger realer Rentenniveaus reformbedürftig.
Im demokratischen Entscheidungsprozeß hat sich bei der Reform der Alterssicherung das
reine Kapitaldeckungsverfahren, besonders wegen des Widerstandes der Gewerkschaften, nicht
durchgesetzt. Statt dessen wurde im Jahr 1994 mit dem heutigen Mischsystem eine
Kompromißlösung gefunden. Über die Mindestrente hinaus besteht für
eine Zusatzsicherung die Möglichkeit, zwischen dem bisherigen öffentlichen
Rentensystem und dem neuen privaten System nach dem Kapitaldeckungsverfahren zu
wählen. Ziel der Arbeit ist es, die Auswirkungen des argentinischen
Alterssicherungssystems auf die Altersvorsorge der Gesamtbevölkerung und auf die
gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu untersuchen.
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter