Forschungsbericht 1995-96 | |
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Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Genossenschaftswesen Arbeitsbereich Umweltökonomie |
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Umweltpolitik und Neue Institutionenökonomik
Die gegenwärtige Umweltökonomie ist noch fast vollständig durch die
neoklassische Pigou-Tradition geprägt. Daß es die Aufgabe einer
marktwirtschaftlich orientierten Umweltpolitik sei, externe Effekte zu internalisieren, wird
nirgends in Frage gestellt, obwohl es doch in Wahrheit darum geht, das ökologische
Gleichgewicht zu wahren, welches in die Pigou-Lösung nicht eingeht.
Demgegenüber steht die hier angewandte Sehweise in der Coase-Tradition. Das
Verursacherprinzip wird anders interpretiert als heute üblich. Als Aufgabe der
Umweltpolitik wird nicht die Internalisierung externer Effekte angesehen, sondern die Schaffung
eines institutionellen Rahmens, der Eigentumsrechte an ökologischen Ressourcen und die
Artikulierung der Schattenpreise ökologischer Randbedingungen auf Märkten
erlaubt. Pigou-Steuern entsprechen neoklassischem Denken, während handelbare
Emissionsrechte in der Coase-Tradition verankert sind. Im Mittelpunkt stehen die
umweltpolitischen Implikationen von Transaktionskosten und von Quasirenten
transaktionsspezifischer Investitionen. Mit Hilfe der Theorie des institutionellen Wandels nach
D.C. North läßt sich die Dominanz des Ordnungsrechts in der deutschen
Umweltpolitik als Resultat einer pfadabhängigen Entwicklung erklären, die in eine
evolutorische Sackgasse einmündete.
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter