Forschungsbericht 1995-96 | |
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Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Genossenschaftswesen Arbeitsbereich Genossenschaftswesen |
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Wohnungsgenossenschaften und ihre Konzernstrukturen - Eine Analyse aus institutionenökonomischer Sicht
Zwei Ereignisse Anfang der neunziger Jahre haben den Gestaltungsspielraum der
Wohnungsgenossenschaften wesentlich erweitert: Die Abschaffung des
Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes (WGG) und die Wiedervereinigung beider
deutscher Staaten. In dieser Phase der Neuorientierung nutzen viele Wohnungsgenossenschaften
neue Marktchancen und erschließen zusätzliche Geschäftsfelder. Damit ist
häufig erhebliches Unternehmenswachstum und die Bildung von Konzernstrukturen
verbunden. Vor diesem Hintergrund werden zwei Forschungsansätze verfolgt: Als erstes
wird untersucht, wo die komparativen Vorteile von Wohnungsgenossenschaften
gegenüber anderen Organisationsformen liegen. Die Wohnungsgenossenschaft wird aus
institutionenökonomischer Sicht als hybride Koordinationsstruktur interpretiert, die
Vorteile sowohl der marktlichen Beziehung zwischen Mieter und Vermieter als auch des
Eigentums an einer Wohnung in sich vereinigt. Darüber hinaus wird geprüft, wie
sich die aktuelle Entwicklung der Wohnungsgenossenschaften auf ihre genossenschaftlichen
Eigenheiten auswirkt. Es stellt sich heraus, daß die Funktionsfähigkeit der
genossenschaftlichen Rechts- und Organisationsform durch das Unternehmenswachstum und die
Bildung von Konzernstrukturen eingeschränkt wird. Die theoretischen Grundlagen
werden durch drei Fallstudien um Erfahrungen aus der Praxis ergänzt.
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter