Forschungsbericht 1995-96 | |
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Institut für Genossenschaftswesen Am Stadtgraben 9 Tel. (0251) 83 - 2 28 01 / 2 28 91, Fax (0251) 83 - 2 28 04 E-Mail: 06ROGR@WIWI.UNI-MUENSTER.DE Direktoren: Prof. Dres. H. Bonus (geschäftsf.), H. Grossekettler, B. Großfeld, H. Wagner; Abteilungsleiter: Prof. Dr. R. Eschenburg; Korrespondierendes Mitglied: Prof. Dr. P. Kirchhof, Universität Heidelberg; Geschäftsführer: Akad. Dir. Dr. W. Jäger |
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Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Genossenschaftswesen Arbeitsbereich Genossenschaftswesen |
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Ordnungspolitische Bedingungen der Revitalisierung der Genossenschaftsidee in der Wohnungswirtschaft
Die Forschungsarbeit knüpft an vorausgehende Untersuchungen an, die sich mit den
Funktionsbedingungen privatwirtschaftlicher Genossenschaften und deren Unternehmenskultur
befaßt haben. Es wird geprüft, wie der ordnungspolitische Rahmen beschaffen sein
muß, damit namentlich Wohnungsbaugenossenschaften ihre höchste Wirksamkeit
entfalten. Die staatlichen Vorgaben der letzten Jahre, gleich ob es sich um direkte Eingriffe oder
um Anreizmechanismen handelt, gefährden die Identität und behindern die
Entwicklung der Wohnungsbaugenossenschaften. Das betrifft Maßnahmen, die mit dem
Transformationsprozeß der deutschen Wiedervereinigung im Zusammenhang stehen (z.B.
Privatisierungsauflage des Altschuldenhilfegesetzes, Zwischenerwerber- und
Abspaltungsmodelle), Maßnahmen im Gefolge rückläufiger staatlicher
Wohnungsbauförderung (z.B. geänderte Auflagen der kommunalen
Belegungsbindung) und gesellschaftspolitisch begründete Maßnahmen zur
Anpassung des genossenschaftlichen Rechtstyps (z.B. Förderung sog.
eigentumsorientierter Genossenschaften). Die mangelnde Zieladäquanz der staatlichen
Maßnahmen erklärt sich aus einem tiefgreifenden Traditionsbruch. Die
Wohnungsbaugenossenschaften in West- und Ostdeutschland wurden jahrzehntelang zu Organen
staatlicher Wohnungspolitik instrumentalisiert und daran gehindert, ihrer spezifischen
Identität zu folgen. Eine Umkehrung dieses Prozesses setzt einen
Bewußtseinswandel nicht nur in der politischen Öffentlichkeit, sondern auch
innerhalb der Genossenschaftsorganisation selbst voraus.
Beteiligte Wissenschaftler:
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Hans-Joachim Peter