Forschungsbericht 1995-96   
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Direktoren: Prof. Dres. H. Bonus (geschäftsf.), H. Grossekettler, B. Großfeld, H. Wagner; Abteilungsleiter: Prof. Dr. R. Eschenburg; Korrespondierendes Mitglied: Prof. Dr. P. Kirchhof, Universität Heidelberg; Geschäftsführer: Akad. Dir. Dr. W. Jäger

 
 
 
[Pfeile grün] Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Genossenschaftswesen
Arbeitsbereich Genossenschaftswesen
 


Ordnungspolitische Bedingungen der Revitalisierung der Genossenschaftsidee in der Wohnungswirtschaft

Die Forschungsarbeit knüpft an vorausgehende Untersuchungen an, die sich mit den Funktionsbedingungen privatwirtschaftlicher Genossenschaften und deren Unternehmenskultur befaßt haben. Es wird geprüft, wie der ordnungspolitische Rahmen beschaffen sein muß, damit namentlich Wohnungsbaugenossenschaften ihre höchste Wirksamkeit entfalten. Die staatlichen Vorgaben der letzten Jahre, gleich ob es sich um direkte Eingriffe oder um Anreizmechanismen handelt, gefährden die Identität und behindern die Entwicklung der Wohnungsbaugenossenschaften. Das betrifft Maßnahmen, die mit dem Transformationsprozeß der deutschen Wiedervereinigung im Zusammenhang stehen (z.B. Privatisierungsauflage des Altschuldenhilfegesetzes, Zwischenerwerber- und Abspaltungsmodelle), Maßnahmen im Gefolge rückläufiger staatlicher Wohnungsbauförderung (z.B. geänderte Auflagen der kommunalen Belegungsbindung) und gesellschaftspolitisch begründete Maßnahmen zur Anpassung des genossenschaftlichen Rechtstyps (z.B. Förderung sog. eigentumsorientierter Genossenschaften). Die mangelnde Zieladäquanz der staatlichen Maßnahmen erklärt sich aus einem tiefgreifenden Traditionsbruch. Die Wohnungsbaugenossenschaften in West- und Ostdeutschland wurden jahrzehntelang zu Organen staatlicher Wohnungspolitik instrumentalisiert und daran gehindert, ihrer spezifischen Identität zu folgen. Eine Umkehrung dieses Prozesses setzt einen Bewußtseinswandel nicht nur in der politischen Öffentlichkeit, sondern auch innerhalb der Genossenschaftsorganisation selbst voraus.

Beteiligte Wissenschaftler:

Akad. Dir. Dr. W. Jäger Veröffentlichungen: Jäger, W.: Genossenschaftliche Wohnungsbaufinanzierung, Eine Einführung in den gleichnamigen Arbeitskreis der 1. Lübecker Kongreßtage der Wohnungswirtschaft 1995, in: Teichmann, U., Wolff, J. (Hrsg.), Die soziale Verantwortung der Wohnungswirtschaft, Bd. 1 der Schriftenreihe der Lübecker Kongreßtage der Wohnungswirtschaft, Berlin, 1995, S. 225-251

--: Genossenschaftskultur in der Wohnungswirtschaft - eine Herausforderung für die Selbstverwaltung und Politik, Genossenschaftswissenschaftliche Beiträge, Heft 41, Regensberg, Münster, 1996

--: Wohnungsgenossenschaften, Eine Einführung in den Arbeitskreis 'Wohnungswirtschaft', in: Genossenschaften in Mittel- und Osteuropa - Selbsthilfe im Strukturwandel, Dokumentationsband der XIII. Internationalen Genossenschaftswissenschaftlichen Tagung der AGI 1996, Berlin, 1997, S. 391-398

--: (zusammen mit Greve, R.) Wohnungsbaugenossenschaften vor neuen Herausforderungen - Eine Strukturananlyse, in: Zeitschrift für das gesamte Genossenschaftswesen, Bd. 46, 1996, S. 5-29

--: Unternehmensstrategien von Wohnungsgenossenschaften - Möglichkeiten und Grenzen genossenschaftlicher Konzernierung, in: Jäger, W., Greve, R., Unternehmensverbindungen bei Wohnungsgenossenschaften - Die Problematik der Legitimation des Führungshandelns, Genossenschaftswissenschaftliche Beiträge, Heft 42, Münster, 1997, S. 7-14

 
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Hans-Joachim Peter
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Informationskennung: FO04DB03
Datum: 1999-02-16