Forschungsbericht 1995-96 | |
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Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Genossenschaftswesen Arbeitsbereich Genossenschaftswesen |
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Die Aufspaltung der Führungskompetenz des Genossenschaftsvorstandes in strategische und operative Zuständigkeiten
Seit der Novelle 1974 zum Genossenschaftsgesetz hat sich die Struktur der
Führungsmacht in den Genossenschaften verschoben. Das ist weitgehend eine Folge der
Fehlinterpretation geänderter Gesetzesbestimmungen. Namentlich die Neufassung des
§ 27 GenG hat viel dazu beigetragen. Sie verlagert die Führungskompetenz auf den
Genossenschaftsvorstand (in eigener Verantwortung") und unterbindet die bis dahin
mögliche jederzeitige Einflußnahme der Generalversammlung. Seither ist die
Funktion der Generalversammlung als Willensbildungsorgan stark eingeschränkt und die
Führungskompetenz namentlich des ehrenamtlichen Vorstands umstritten. Das Ehrenamt
im Sinne von Mandatsträgerschaft, ein typenbestimmendes und identitätsstiftendes
Merkmal der Genossenschaften, hat an Tragfähigkeit eingebüßt. Hier stehen
gerade die managergeleiteten Großgenossenschaften in der Gefahr, Einbußen an
Glaubwürdigkeit zu erleiden. Das Forschungsprojekt zeigt die Hintergründe auf
und erörtert Lösungsvorschläge zur Erhaltung der spezifischen
Identität der Genossenschaften.
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter