Forschungsbericht 1995-96 | |
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Institut für Genossenschaftswesen Am Stadtgraben 9 Tel. (0251) 83 - 2 28 01 / 2 28 91, Fax (0251) 83 - 2 28 04 E-Mail: 06ROGR@WIWI.UNI-MUENSTER.DE Direktoren: Prof. Dres. H. Bonus (geschäftsf.), H. Grossekettler, B. Großfeld, H. Wagner; Abteilungsleiter: Prof. Dr. R. Eschenburg; Korrespondierendes Mitglied: Prof. Dr. P. Kirchhof, Universität Heidelberg; Geschäftsführer: Akad. Dir. Dr. W. Jäger |
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Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Genossenschaftswesen Arbeitsbereich Grundlagenforschung |
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Prekäre Beziehungen und Neue Institutionenökonomik
Im Zentrum der Neuen Institutionenökonomik steht die Transaktion. Werte werden
über die Grenze des eigenen Einflußbereichs hinwegbewegt. Transaktionen
können riskant sein und müssen abgesichert werden. Dies geschieht durch
Institutionen. Darunter versteht man einen Satz von Regeln und Normen, die für den Fall
von Verstößen mit Sanktionen bewehrt sind. Das können Verträge oder
auch Unternehmen sein. Häufig fällt jedoch eine Sicherung aus oder ist nicht
möglich, weil die Regeln unscharf oder die Sanktionen unbestimmt sind. In diesem Falle
sind eingegangene Beziehungen prekärer Natur. Das Prekäre kann latent sein und
plötzlich akut werden. Der Wechsel von Werten über die Grenze des eigenen
Einflußbereichs geschieht dann gegen den eigenen Willen. Ein Beispiel ist der Raub. In
einer neoklassischen Welt haben prekäre Beziehungen keine Bedeutung. Aber wenn
Transaktionskosten eine Rolle spielen, kann eine Partei benachteiligt werden und
wirtschaftlichen Schaden erleiden. In prekären Beziehungen kommt es deshalb auf die
Identität des Partners an. Zu unterscheiden sind Ich-Identität und
Gruppenidentität. Identitätslose Unternehmen ohne Tradition und erkennbares Ziel
sind keine verläßlichen Partner in einer latent prekären Beziehung.
Beteiligte Wissenschaftler:
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Hans-Joachim Peter