Forschungsbericht 1995-96   
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Direktoren: Prof. Dres. H. Bonus (geschäftsf.), H. Grossekettler, B. Großfeld, H. Wagner; Abteilungsleiter: Prof. Dr. R. Eschenburg; Korrespondierendes Mitglied: Prof. Dr. P. Kirchhof, Universität Heidelberg; Geschäftsführer: Akad. Dir. Dr. W. Jäger

 
 
 
[Pfeile grün] Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Genossenschaftswesen
Arbeitsbereich Grundlagenforschung
 


Prekäre Beziehungen und Neue Institutionenökonomik

Im Zentrum der Neuen Institutionenökonomik steht die Transaktion. Werte werden über die Grenze des eigenen Einflußbereichs hinwegbewegt. Transaktionen können riskant sein und müssen abgesichert werden. Dies geschieht durch Institutionen. Darunter versteht man einen Satz von Regeln und Normen, die für den Fall von Verstößen mit Sanktionen bewehrt sind. Das können Verträge oder auch Unternehmen sein. Häufig fällt jedoch eine Sicherung aus oder ist nicht möglich, weil die Regeln unscharf oder die Sanktionen unbestimmt sind. In diesem Falle sind eingegangene Beziehungen prekärer Natur. Das Prekäre kann latent sein und plötzlich akut werden. Der Wechsel von Werten über die Grenze des eigenen Einflußbereichs geschieht dann gegen den eigenen Willen. Ein Beispiel ist der Raub. In einer neoklassischen Welt haben prekäre Beziehungen keine Bedeutung. Aber wenn Transaktionskosten eine Rolle spielen, kann eine Partei benachteiligt werden und wirtschaftlichen Schaden erleiden. In prekären Beziehungen kommt es deshalb auf die Identität des Partners an. Zu unterscheiden sind Ich-Identität und Gruppenidentität. Identitätslose Unternehmen ohne Tradition und erkennbares Ziel sind keine verläßlichen Partner in einer latent prekären Beziehung.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. H. Bonus Veröffentlichungen: Bonus, H.: Precarious Relationships in Economics, Center for Research on Contracts and the Structure of Enterprise, Katz Graduate School of Business, University of Pittsburgh, Working Paper Series, No. 95-01, 1995

--: Prekäre Beziehungen, in: Wagner, H., Jäger, W. (Hrsg.): Stabilität und Effizienz hybrider Organisationsformen, Kooperations- und genossenschaftswissenschaftliche Beiträge, Bd. 36, Regensberg, 1995, S. 101-108

--: Europäische Identität in ökonomischer Sicht, in: Henrichsmeyer, W., Hildebrand, K., May, B. (Hrsg.): Auf der Suche nach europäischer Identität, Bonner Schriften zur Integration Europas, Bd. 5, 1995, S. 67-100

 
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Hans-Joachim Peter
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Informationskennung: FO04DA01
Datum: 1999-02-16