Forschungsbericht 1995-96 | |
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Institut für Genossenschaftswesen Am Stadtgraben 9 Tel. (0251) 83 - 2 28 01 / 2 28 91, Fax (0251) 83 - 2 28 04 E-Mail: 06ROGR@WIWI.UNI-MUENSTER.DE Direktoren: Prof. Dres. H. Bonus (geschäftsf.), H. Grossekettler, B. Großfeld, H. Wagner; Abteilungsleiter: Prof. Dr. R. Eschenburg; Korrespondierendes Mitglied: Prof. Dr. P. Kirchhof, Universität Heidelberg; Geschäftsführer: Akad. Dir. Dr. W. Jäger |
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Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Genossenschaftswesen Arbeitsbereich Grundlagenforschung |
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Glaubwürdigkeit und Bildende Kunst
Zeitgenössische Kunst erschließt sich dem Betrachter meist nicht unmittelbar.
Ökonomischen Wert kann sie nur gewinnen, wenn sie glaubwürdig gemacht wird,
was mit Hilfe der Kunstszene erfolgt. Die Genese von Glaubwürdigkeit erfolgt im Laufe
eines pfadabhängigen Prozesses, der nicht unbedingt zum Optimum führt. So kann
es geschehen, daß ein Künstler überschätzt wird und für einige
Zeit Ruhe und hohe Preise genießt, während andererseits ein größeres
Talent übersehen werden mag. Manipulation (etwa durch Galerien) ist nicht
möglich, da die Kunstszene ein Netzwerk mit vielen voneinander unabhängigen,
über die Welt verteilten Kunstexperten ist.
Die Erkenntnisse aus diesem Projekt erweisen sich als relevant für andere Prozesse, in
denen es auf Glaubwürdigkeit ankommt, so etwa die Akzeptanz von
Großmülldeponien, Kernkraftwerken und Gentechnologie. In diesen Fällen
gelingt die Herstellung von Glaubwürdigkeit meist nicht, weil den vorherigen und von der
Industrie besoldeten Experten keine Unabhängigkeit zugetraut wird.
Beteiligte Wissenschaftler:
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Hans-Joachim Peter