Sarah Popp (Münster)

Betreuer: Prof. Jansen


Titel der Dissertation:

Der Zweck des Minderjährigenschutzes im Recht der Geschäftsfähigkeit aus historisch-vergleichender Perspektive


Kurzbeschreibung:

Das Promotionsvorhaben hat eine Auseinandersetzung mit den normativen Zwecken des Minderjährigenschutzes für beschränkt Geschäftsfähige im Recht der Geschäftsfähigkeit zum Gegenstand und möchte analysieren, ob bzw. wie diese Regelungen tatsächlich einem Schutzgedanken entsprechen. Dazu wird eine Typologisierung der normativen Zwecke des Minderjährigenrechts vorgenommen, insbesondere mit Blick auf ihren Ursprung im römischen Recht und ihrer Entwicklung bis in die heutigen Rechtsordnungen Deutschlands, Frankreichs und Englands. Der Minderjährigenschutz soll vor allem daran gemessen werden, ob er den heutigen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht wird. Dabei sind die Interessen der beschränkt Geschäftsfähigen besonders zu berücksichtigen und den Interessen des Rechtsverkehrs und den Elternrechten gegenüberzustellen. Dazu wähle ich, ausgehend von der historischen Perspektive, den Weg in die französische, englische und deutsche Tradition. Die drei Rechtsordnungen beweisen durch die unterschiedlichen Kriterien des rechtlichen bzw. wirtschaftlichen Vorteils und der individuellen Bedürfnisse Minderjähriger, dass Minderjährigenschutz trotz ähnlicher Schutzrichtungen auf unterschiedliche Arten gestaltet werden kann. Für die Gewichtung der jeweiligen Interessen ist zu bestimmen, wie viel Verantwortung und wie viel Teilhabe beschränkt Geschäftsfähigen normativ zuzugestehen ist, also inwiefern sie als eigenständige Rechtssubjekte anzusehen sind.