Katharina Stypulkowski

Betreuer: Prof. Schermaier


Titel der Dissertation:

Aufstieg und Fall des bonus pater familias


Kurzbeschreibung:

Gegenstand der Dissertation soll eine rechtshistorische und rechtsvergleichende Auseinandersetzung mit dem Denkkonstrukt bonus ac diligens pater familias sein. Ziel der Arbeit ist es einen roten Faden quer durch die Geschichte zu spannen und die Entwicklung der Figur des bonus pater familias von seinen Ursprüngen bis in die heutige Gegenwart aufzuzeigen.
Der erste Teil der Arbeit soll mit einer Untersuchung der stoischen und aristotelischen Philosophie beginnen und zwar beim bonus vir, der als Vorläufer des bonus pater familias gilt bzw. der zumindest die Entstehung des haftungsrechtlichen Denkkonstrukts beeinflusst haben soll. Sodann wird bei den Quellen aus dem Corpus Iuris Civilis angesetzt. Anschließend wird eine Wanderung durch die Geschichte zeigen, was aus dem bonus pater familias nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches geworden ist, wie die Glossatoren und Kommentatoren mit ihm umgingen und welche Rolle er im Mittelalter spielte. Zum letzten Mal taucht der bonus pater familias als ordentlicher Hausvater in den Motiven zum BGB auf, wird ins BGB aber nicht übernommen. Hier soll ein kritischer Blick auf die Gründe dessen geworfen werden.
Im zweiten Teil der Arbeit sollen die „Nachfahren“ des bonus pater familias, so z.B. der ordentliche Kaufmann und der homo oeconomicus, genauer betrachtet werden. Auch werden die Figur des Dritten und die Verkehrsanschauung untersucht.
Der dritte Teil der Arbeit ist ein Rechtsvergleich mit Italien und Frankreich, wo es den bonus pater familias noch gibt. Die Charakteristika der einzelnen Rechtsordnungen, insbesondere im Hinblick auf ihre mögliche Neigung zu persönlichen Haftungsmaßstäben, stehen in diesem Abschnitt der Arbeit im Vordergrund.