Die am 31. Oktober 1999 in Augsburg vom Lutherischen Weltbund und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen unterzeichnete „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" (GER) ist bis heute ein wichtiger Bezugspunkt bei allen weiteren Überlegungen zu einer möglichen Formierung der Einheit der Kirchen. Dabei gilt es, zum einen die vom 16. Jahrhundert an bestehenden konfessionellen Kontroversen im Verständnis von Erlösung zu bedenken (wichtige Stichworte sind dabei: Heil, Gnade, Glaube, Werke etc.), zum anderen die gegenwärtigen Herausforderungen in der Verkündigung des einen christlichen Evangeliums in den weltweiten Kontexten aufzunehmen. Gemeinsam eine Sprache zu finden, von der Rechtfertigung der Sünder und Sünderinnen durch Gott lebensnah Zeugnis abzulegen, ist eine bleibende christliche Aufgabe. Im Seminar werden die grundlegenden ökumenischen Dokumente gelesen und besprochen. An einer Sitzung sowie an der Blockveranstaltung wird Dr. Dr. h.c. Ishmael Noko teilnehmen, der als langjähriger Generalsekretär des Lutherischen Weltbunds einen entscheidenden Einfluss auf die Vorgänge im Vorfeld von 1999 hatte, die Rezeption der GER überschaut und nicht zuletzt aufgrund seiner vielfältigen internationalen Kontakte Einblick in die Möglichkeiten und Grenzen einer lebensnahen Verkündigung des einen Evangeliums weltweit erschließen kann.
Semester: SoSe 2011