Biblische Texte spielen eine prominente Rolle im Religionsunterricht. Gerade die biblischen Schöpfungsideen prägen jüdisch-christliche Glaubensvorstellungen und finden sich in den Kompetenzformulierungen der Richtlinien und Lehrpläne wieder. Ein Blick in Unterrichtsmaterialien könnte den Eindruck erwecken, dass die Schöpfungstexte der Genesis für Kinder und Jugendliche leicht zugänglich sind. Spätestens unter den kritischen Rückfragen aus den Naturwissenschaften bricht dieser Eindruck allerdings zusammen. Insofern liegt die erste Herausforderung in einer theologisch tragfähigen Auseinandersetzung mit den biblischen Schöpfungsideen.
Die zweite Herausforderung ist, auf dieser Grundlage Korrelationen zwischen den vergangenen biblischen Welten und der Gegenwart zu initiieren. Medien wie Kinder- und Jugendbibeln oder entsprechende Schulbuchkapitel versuchen dies, aber auch in Filmen, Musikvideos, Romanen und Bildern der Kunst etc. spielen biblische Motive oft eine entscheidende Rolle. Wie kann es über solche Medien gelingen, Kindern und Jugendlichen Zugänge zu biblischen Welten zu eröffnen?
Im Seminar erarbeiten wir eine schöpfungstheologische Grundlage, erörtern didaktische Fragen zur Arbeit mit diversen Medien (Schulbuch, Kinder- und Jugendbibeln, Filme und Videos, Medien aus Literatur, Kunst und Musik) und planen und analysieren Lernprozesse im Themenfeld Schöpfung.
- Lehrende/r: Guido Hunze
Christliche Kunst erschließt sich für heutige Betrachterinnen und Betrachter erst, wenn ihre historische Funktion klar wird. Warum wurde ein Kunstwerk in Auftrag gegeben? Für wen wurde es geschaffen? Für welchen Raum war es gedacht? Welche Geschichte hat das Objekt? Die Vorlesung geht auf Kunstwerke von der Antike bis zum 20. Jahrhundert ein. Einen Schwerpunkt bilden Kunstwerke des Westfälischen Raums, die im Rahmen des Projektes Digitalisierung Christlichen Kulturerbes im Bistum Münster erschlossen werden.
- Lehrende/r: Norbert Köster
„Wenn der Relli-Lehrer mit dem Bibelkoffer um die Ecke kam, wusste ich schon: Das wird eine langweilige Stunde!”; „Ich soll später in der Schule mit der Bibel arbeiten, dabei fühle ich mich dafür gar nicht kompetent”; „In Relli machen wir dann irgendwas mit der Bibel…” – Was genau macht man im Religionsunterricht mit der Bibel? Welche Kompetenzen und welches Bibelwissen braucht es, um mit der Bibel auf interessante und erkenntniseröffnende Weise umzugehen? Was und wie lässt sich mit und über die Bibel und ihren Zeugnissen und Narrationen lernen? Und mit welchem Bibelverständnis kann man auf biblische Texte schauen?
Hinter den unterschiedlichen Umgangsweisen mit der Bibel, den Bibel-Praktiken, stehen (praktisch-)theologische und religionsdidaktische Modelle, (Vor-)Annahmen und Absichten, die es aufzudecken, zu reflektieren und verantwortungsvoll in der Praxis umzusetzen gilt.
Ziel des fachdidaktischen Hauptseminars ist es, in bibeldidaktischer und bibelhermeneutischer Perspektive die eigenen didaktischen Kompetenzen zu vertiefen. Dies geschieht ausgehend von den bisherigen Praxiserfahrungen mit der Bibelarbeit aus Praktika oder Praxissemester und anhand biblischer Texte, wie bspw. die Erzählung von der Arche Noah, und deren didaktischen Einsatzmöglichkeiten im Religionsunterricht.
Das Hauptseminar orientiert sich methodisch an dem hochschuldidaktischen Format eines kooperativen, projektorientierten Forschenden Lernens und fokussiert dabei das Prinzip der Elementarisierung in bibeldidaktischer Ausrichtung.
- Lehrende/r: Marc Heidkamp
- Lehrende/r: Verena Suchhart-Kroll