Der Begriff „Volk Gottes” vereint alle Lebens- und Rechtsstände innerhalb der römisch-katholischen Kirche und ist deshalb ein zentraler Begriff der erneuerten Ekklesiologie des II. Vatikanums. Das II. Buch des Codex Iuris Canonici trägt eben diesen Titel. Diese ekklesiologische Konzeption weist jedem Gläubigen bestimmte Rechte und Pflichten innerhalb des „Leibes Christi” zu und bildet den Ausgangspunkt für die rechtlichen Regelungen der Beziehungen zwischen den einzelnen Gläubigen je nach ihrer Stellung.

Ausgehend von den grundlegenden Strukturmerkmalen wie dem Amtsverständnis, den Tria-munera-Schema und dem Verständnis der communio hierachica wird die Verfassung der römisch-katholischen Kirche analysiert. Exemplarisch werden folgend einzelne ekklesiologische Institutionen wie der Papst, die Bischöfe und die Pfarrei aber auch abstrakte „Verfassungsprinzipien” wie Synodalität und Kollegialität aus kanonistischer Perspektive untersucht.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024

Alttestamentliche Texte denken an vielen Stellen über das Menschsein nach. Vorstellungen aus der altorientalischen Umwelt helfen beim Verstehen dieser Texte, aber auch beim Nachdenken über uns selbst. Der Modulkurs wird eine Reihe sehr verschiedener Themen und Texte behandeln, in denen es um das menschliche Leben geht.

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Semester: SoSe 2024

Alttestamentliche Texte denken an vielen Stellen über das Menschsein nach. Vorstellungen aus der altorientalischen Umwelt helfen beim Verstehen dieser Texte, aber auch beim Nachdenken über uns selbst. Die Vorlesung wird eine Reihe sehr verschiedener Themen und Texte behandeln, in denen es um das menschliche Leben geht.

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Semester: SoSe 2024

Entgegen der Indienstnahme und 'Politisierung' des Begriffs für rezente Erscheinungsformen und Entwicklungen im staatsrechtlichen, philosophischen und theologischen Diskurs des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart versucht das Seminar einen wertfreien Umgang mit Politischer Theologie, aus historisch-kritischer Distanz und in konkreter Anwendung auf die germanischen Nachfolgereiche des Imperium Romanum im (lateinischen) Westen. Grundfaktoren wie Christianisierung, Verhältnis zwischen Germanen und Romanen, Verschriftlichung und Verrechtlichung etc. prägten nicht nur die Entwicklung dieser Reiche als solche, sondern zeichnen, je nach dem Grad ihrer Entwicklung, auch für Unterschiede zwischen den einzelnen Reichen verantwortlich. Gilt dies auch für die Politische Theologie? Und ist sie hier nur mehr oder weniger theoretische Reflexion zwischen geistlicher und weltlicher Sphäre, über die Bedeutung des Politischen in der Theologie und vice versa, oder hat sie ihren 'Sitz im Leben', konkret in der Gestaltung und Gewichtung des Verhältnisses von Kirche und 'Staat' in diesen Reichen? Antworten auf solche Grundfragen und natürlich auf weitere spezielle Fragen in diesem Umfeld sollen mithilfe eingehender Quellenlektüre gefunden werden. Erkennbare Schwerpunkte werden hierbei das Westgotenreich von Toledo (507-711/725) sowie das Frankenreich der Merowinger (481/482-751) bilden, die für die Leitfrage einen breiten Quellenfundus bieten und in der einschlägigen Literatur gut erschlossen sind.

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Semester: SoSe 2024

Die Vorlesung mit Kolloquium beleuchtet die zentralen theologischen Diskurse und Themen und vertieft die in der Basisphase angelegten Perspektiven der verschiedenen theologischen Disziplinen und Fragestellungen. Dazu gehören im Besonderen Problemstellungen und Diskussionen der Biblischen Theologie, zentrale Ereignisse der Kirchengeschichte, Fragestellungen aus den zentralen Fächern der Systematischen Theologie sowie einzelne Aspekte aus der Liturgiewissenschaft, wie sie im Kernlehrplan des Religionsunterrichts für die Grundschule vorgesehen sind. Die Veranstaltung ist als Ringvorlesung mit Vertretern der einzelnen Disziplinen geplant.

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Semester: SoSe 2024

Die Bedeutung und Wichtigkeit interkultureller und interreligiöser Bildung in der heutigen globalisierten Welt, in der Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen immer häufiger miteinander in Kontakt kommen und zusammenleben, ist offensichtlich.

Interkulturelle und interreligiöse Bildung kann dazu beitragen, Brücken zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen und Kulturen zu bauen und das friedliche Zusammenleben in einer vielfältigen Welt zu fördern. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr interkulturellem Verständnis und Respekt.

Die Förderung von Toleranz, Offenheit und der Abbau von Vorurteilen stehen im Mittelpunkt interkultureller und interreligiöser Lernprozesse. Im Hauptseminar beschäftigen wir uns mit Konzepten interkulturellen und interreligiösen Lernens und damit, was und wie diese zu diesen Zielen beitragen. Die Bedeutung von Sprache in diesem Zusammenhang wird in der Antidiskriminierungsforschung deutlich und zeigt sich auch immer wieder in interkulturellen und interreligiösen Verständigungsprozessen. Ein besonderes Augenmerk des Hauptseminars liegt daher auf einer angemessenen Sprache. Ziel des Seminars ist es, die Studierenden mit der Thematik der interkulturellen und interreligiösen Bildung vertraut zu machen.

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Semester: SoSe 2024

Professionelle Bildungsprozesse sind nicht möglich, ohne eine Reflexion auf die Grundlagen von Bildung, wie sie in der Bildungstheorie grundgelegt sind. Der Modkulkurs setzt sich zunächst mit der Frage auseinander, was Bildung überhaupt ist und welche existentielle Dimension mit Bildung angesprochen ist. Ferner fragt er nach den spezifischen Bedingungen, den Zielen und Konzepten religiöser Bildung, erörtert Grundbegriffe und Grundprinzipien, ohne die eine religiöse Bildung nicht auskommt und erörtert diese an konkreten Beispielen.

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Semester: SoSe 2024

„Was ist der Mensch?“ – Das ist der Fragehorizont der Anthropologie. Sie kennt differenzierte Ausformungen, unter denen die philosophische Anthropologie eine herausgehobene Stellung einnimmt. Denn sie frage nicht nur nach dem Menschen als Objekt (biologisch, forensisch; sozial, kulturell, historisch; kybernetisch et al.), sondern bezieht darüber hinaus dessen Subjektstellung in ihre Reflexionen mit ein. Um es mit Max Scheler zu sagen: „Wir sind in der ungefähr 10.000jährigen Geschichte das erste Zeitalter, in dem sich der Mensch völlig und restlos problematisch geworden ist: in dem er nicht mehr weiß, was er ist; zugleich aber auch weiß, dass er es nicht weiß“ (Die Sonderstellung des Menschen im Kosmos).

 

Akut werden solch fundamentalen Fragen stets dann, wenn das Selbstverständliche irritiert wird und sich die Referenzgrößen der bis dahin (u.U. unartikuliert) gegebenen Antwort verschieben. Bis der mythologische Horizont des antiken Menschen zerbricht, haben sie sich im Verhältnis zum Kosmos definiert, Die zunehmend christianisierte Bevölkerung Europas hat den Menschen im Licht der Offenbarung begriffen. Mit der eintretenden Säkularisierung bröckelt auch dieser Interpretationsrahmen und der Mensch wird sich erneut und zugleich mehr und mehr fraglich; die Zeiten des Übergangs folgen im Zuge einer beschleunigten säkularen Lebensform immer schneller aufeinander.

So ist die Anthropologie in einem expliziten Sinn erst eine Disziplin des 16. Jahrhunderts und die philosophische Anthropologie sogar erst des 20. Jahrhunderts. Aus dieser zeitlichen Spanne wollen wir uns Antwortversuchen widmen, die den Menschen jeweils in einem speziellen Bezugsverhältnis zu begreifen versuchen. Das sind die Kategorien Natur, Gesellschaft, Kultur und Technik. Und wir begegnen den Überlegungen u.a. von Charles Darwin und Helmuth Plessner, Georg W.F. Hegel und Karl Marx sowie Søren Kierkegaard, Wilhelm Dilthey und Ernst Cassirer oder Jacques Ellul, Donna Harraway und Rosi Braidotti.

Ziel der Veranstaltung ist es, Ihre interdisziplinären Kompetenzen in anthropologischen Fragestellungen über weiterhin aktuelle Bezugsgrößen auszubauen und darüber – im persönlichen Transfer – die theologische Sprachfähigkeit weiter zu entwickeln. Der Kursverlaufsplan und die vorlesungsbegleitende Literaturliste werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

 

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Kommentar zur Vorlesung „JohEv”:

Das JohEv ist ein überaus anspruchsvolles Buch. Es ist zugleich ein Meisterwerk der Weltliteratur, ein überaus komplexes theologisches Gebilde, eine dramatische und dramaturgische Erzählung, die sich seit den Tagen der Alten Kirche einer großen Beliebtheit erfreut und bis heute nichts von ihrer Frische verloren hat. Der Johannesevangelist gilt als Erster der Evangelisten, der maßgeblich seinen eigenen Christusglauben in sein Werk hat einfließen lassen. Zugleich ist das JohEv nach wie vor ein Geheimnis. Die These, die der streitbare wie auch leidenschaftliche Tübinger Johannesforscher E. Käsemann in den 1960er Jahren vorgelegt hat, ist bis heute gültig geblieben: „Das Evangelium ist im Ganzen historisch noch immer ein Rätsel, und alle Erhellung des Details hat daran kaum etwas geändert.” Zielsetzung der Vorlesung im SoSe 2024 ist es, ein wenig Licht auf dieses Rätsel zu lenken, ohne den Anspruch erheben zu wollen, es lösen zu können. Nach einer gründlichen einleitungswissenschaftlichen Verortung (wo ist das JohEv auf der „Landkarte” der urchristlichen Literatur eigentlich zu situieren?), werden einige christologische hochstehende Perikopen – darunter auch der johanneische Prolog (Joh 1) – einer gründlichen Interpretation zugeführt. Darüber hinaus sollen das Gespräch mit der samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4) ebenso wie das Gespräch Jesu mit den Schriftgelehrten in Kapharnaum im Kontext der Brotvermehrung am See Genezareth (Joh 6) weitere Schwerpunkte der Vorlesung darstellen. Im vom römischen Statthalter Pontius Pilatus lakonisch im Kontext des Prozesses in Jerusalem zugespitzt formulierten „Ecce Homo” (Joh 19,5) wird, worauf in der Vorlesung ein besonderes Hauptaugenmerk zu legen sein wird, auf eindrückliche Art und Weise das sich durch das ganze JohEv durchziehende Motiv der Erniedrigung deutlich, die gerade deshalb als Erhöhung zu begreifen ist (vgl. Joh 12,32). Leitfrage der Exegese ist bei all diesen eben genannten (wie auch weiteren in der Vorlesung zu behandelnden) Perikopen jedoch stets die Spannung johanneischer Christologie und Offenbarungstheologie, in der der Mensch Jesus von Nazareth als der „Exeget Gottes” schlechthin präsentiert wird.

 

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