Im Internet sind die Konsumenten immer häufiger auch die Produzenten. Sie schaffen sich ihre Inhalte selbst und rufen dabei Projekte ins Leben, die allein auf der weltweiten und zumeist unbezahlten Kooperation von vielen beruhen.

Um der Entwicklung vor allem des World Wide Web in Richtung eines Mitmachnetzes Ausdruck zu verleihen, wurde bereits 2004 in Vorbereitung einer Internet-Konferenz in San Francisco der Begriff Web 2.0 geboren. Obwohl dieses Schlagwort seitdem ununterbrochen durch die Medienlandschaft geistert, wissen bis heute nur die wenigsten was genau sich dahinter verbirgt. Stattdessen wird die Endung 2.0 mittlerweile als Synonym für Entwicklungen aller Art gebraucht.

Eine kritische Betrachtung von Blogs, Wikis und anderen Formen sog. sozialer Software soll zu einer realistischen Einschätzung des
emanzipatorischen Potentials des Internet der zweiten Generation beitragen.
Semester: WiSe 2007/08

Obwohl die Generation der heute 15- bis 24jährigen besser ausgebildet ist als jede andere zuvor, ist die Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Zu diesem Ergebnis gelangt die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) in ihrem Bericht "Global Employment Trends for Youth". Demnach seien weltweit 88 Millionen junge Menschen ohne Arbeit. Ihr Anteil an den Arbeitslosen insgesamt betrage 47 Prozent. Da die Jugendlichen nur ein Viertel der erwerbsfähigen Bevölkerung stellten, sei die Tatsache, dass sie beinahe die Hälfte der weltweit insgesamt 186 Millionen Arbeitslosen ausmachten, besonders "beunruhigend".

Was muss (Berufliche) Bildung mit Blick auf die Erfordernisse des globalisierten Arbeitsmarktes leisten, um der Herausforderung steigender Jugendarbeitslosigkeit auch in Deutschland wirksam begegnen zu können? Mit dieser Frage will sich das Seminar aus unterschiedlicher Perspektive beschäftigen.

Semester: WiSe 2007/08

Die Vorstellung, der Staat könne durch Vollbeschäftigung und ein lückenloses System der sozialen Sicherung alle individuellen Lebensrisiken in einer Gesellschaft abdecken, hat sich als unhaltbar erwiesen. Wohlfahrt (Welfare) oder Wohltätigkeit (Charity) lindern in Deutschland zwar die wachsende Not von immer mehr Menschen, bekämpfen aber nur selten deren Ursache. Social Entrepreneurship, d.h. unternehmerisches Handeln, das auf die nachhaltige Lösung eines gesellschaftlichen Problems mit innovativen Mitteln zielt und in anderen Ländern, insbesondere den Vereinigten Staaten, bereits seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert wird, könnte nach Einschätzung führender Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auch hierzulande den Weg aus der Krise bedeuten. Social Entrepreneurs können eine Hilfe für die Entwicklung Deutschlands sein, wenn sie u.a. lernen, das Know-how von Ländern zu nutzen, die andere Lernerfahrungen unter anderen Voraussetzungen gemacht haben und damit über einen wertvollen Wissensvorrat für die Durchführung von innovativen, sozialen Projekten verfügen. Gerade in Krisenzeiten lässt sich vor allem von Entwicklungs- und Schwellenländern etwa in Osteuropa und Asien der Mut zur Veränderung lernen: Ängstlichkeit und ein ausgeprägtes Sicherheitsdenken verhindern in Deutschland nur allzu häufig den Aufbruch in eine neue, von den Prozessen der Globalisierung geprägten Zeit. Das Seminar will einen Überblick geben über Theorie und Praxis sozialen Unternehmertums am Beispiel der deutsch-indonesischen Non Profit-Organisation YouCan-Trust mit Sitz in Jakarta. Es handelt sich dabei um eine Initiative zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit und des Unternehmertums sozial benachteiligter Jugendlicher in dessen Rahmen sich den Kursteilnehmer/nnen Möglichkeiten der praktischen Projektarbeit bieten.

Semester: WiSe 2007/08

"Unser politisches Interesse an diesem Buch ist es, einen Rahmen für eine Diskussion zu setzen, die die analytischen Begriffe der politischen Ökonomie nach unten, zu den wirklichen Erfahrungen der Menschen hin, öffnet", so verkünden es Oskar Negt und Alexander Kluge gleich in der Vorrede zu ihrem 1972 erschienenen Werk "Öffentlichkeit und Erfahrung". Ausgangspunkt dieser Erweiterung, Neubestimmung der Marxschen Kategorien ist ein stark erweiterter Produktionsbegriff, zu dem sich die materielle Güterproduktion als besondere Ausformung verhält.

Ziel des Seminars ist es, die Studie von Negt und Kluge auf ihre Aktualität hin zu überprüfen. Den Überlegungen der Autoren zu Wesen und Bedeutung der Massenmedien soll dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Darüber hinaus dient die Lehrveranstaltung der Erprobung innovativer Formen der Visualisierung in der Soziologie. Der Zugang zu komplexen Modellen und Denksystemen soll durch den Einsatz von Multimedia und Internet erleichtert werden.

Semester: WiSe 2007/08