Über die Notwendigkeit einer Kirchenreform waren sich Erasmus von Rotterdam (~1467-1536) und Martin Luther (1487-1546) einig und auch über den Weg dahin: Beide wollten diese Reform durch eine Rückbesinnung auf die Bibel erreichen. Doch in der Frage der Freiheit des menschlichen Willens gerieten sie aneinander. Der Humanist Erasmus betonte die Freiheit des Menschen, Martin Luther sah demgegenüber den Menschen ganz in seiner Abhängigkeit vom Handeln Gottes. Auch heute wird die Freiheit des menschlichen Willens in Frage gestellt, vor allem durch die Hirnforschung. Im Hauptseminar werden Auszüge aus den Schriften, in denen Erasmus und Luther ihren Konflikt ausgetragen haben, gelesen und auf ihre Bedeutung für heute hin befragt. Es werden keine Referate gehalten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2017/18

Der biblische Gott kann immer wieder auch erschreckende Seiten haben: er ist der Gott der Sintflut, er fordert von Abraham, dass dieser seinen Sohn opfere, er lässt beim Exodus die Ägypter im Schilfmeer versinken und droht kurz darauf an, Israel angesichts des Golden Kalb zu vernichten. Wie hängen diese dunklen Gottesvorstellungen mit biblischen Texten über zwischenmenschliche Gewalt zusammen? Ist ein solcher Gott die Quelle von Intoleranz und religiös motivierter Gewalt in den monotheistischen Religionen?

Die Vorlesung wird grundsätzliche Fragen zum biblischen Gottesbild erörtern, aber v.a. auch eine Reihe von gewalthaltigen Texten analysieren und dabei auch Fragen der Rezeption erörtern.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2017/18