In unserer globalisierten Welt, in der die Religionen mit ihren Ansprüchen, Praktiken und Wirklichkeitsdeutungen nun viel enger nebeneinander leben, stellt sich die Frage und Herausforderung nach einer „interreligiösen Identität“ von Religionen, Theologien, und gläubig Praktizierender. Wie aber läßt sich das theologisch bedenken und ein „interreligiöses Glauben“ praktizieren? Sind die Religionen, Gott / die Götter, die theologischen Traditionen unterschiedlicher Religionen übersetzbar und vergleichbar geworden?

In den letzten Jahren ist im Kontext derartiger Fragen sowie im Horizont der Debatten um eine Theologie der Religionen und wie den diversen theologischen Traditionen der Weltreligionen am besten zu begegnen ist, im anglo-amerikanischen Raum die Disziplin der Comparative Theology entstanden. Diese hat nunmehr auch verstärkt Eingang und eine erste Rezeption in Europa gefunden.

Das Seminar führt entlang der eingehenden Lektüre von Originaltexten ausgewählter Autoren in die oben genannten Themenbereiche und in Anliegen und Praxis der komparativen Theologie Praxis ein. Dabei stehen über die Mitwirkung von externen Experten komparativ-theologische Arbeiten zu Christentum-Hinduismus (Prof. Cornille) und Christentum-Islam (Prof. Siddiqui) im Interesse der Vertiefung. Begleitet wird unsere Beschäftigung vom Blick auf die bisherige Rezeption wie Kritik der komparativen Theologie sowie schließlich der Frage, ob sie Bestandteil der Formierung heutiger „interreligiöser theologischer Identität“ sein kann.

Das Seminar wird gleichzeitig mit Studierenden des Institut Catholique in Paris durchgeführt, die dann im Rahmen der Fakultätsstudientage vom 11.-13.Juni 2015 mit den Münsteraner TeilnehmerInnen des Seminars unter Beteiligung von Prof. Catherine Cornille (Boston College) und Prof. Ataullah Siddiqui (Leicester)zusammen treffen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2016