PD Dr. Marcel van Ackeren

Fellow der Kolleg-Forschergruppe (August 2014 bis März 2015)
  • Vita

    Marcel van Ackeren, geb. 1971, studierte Sozialwissenschaften (Dipl. 1996) und Philosophie in Duisburg-Essen und Glasgow. Promotion 2001 in Bochum, Forschungsaufenthalte in Oxford (1996-8), Cambridge (2003, 2007) und Bern (2003-4). Von 2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in Bonn und von 2007-2014 am Philosophischen Seminar in Köln, wo 2010 die Habilitation erfolgte; seitdem eine Gastprofessur in Mailand und Vertretungsprofessuren in Hannover, Köln, Würzburg und Münster. 

    Publikationen liegen vor zur antiken praktischen Philosophie, Kant, zur Politischen Philosophie, methodischen-metaphilosophen Fragen und Metaethik vor.

  • Projekt

    "If an otherwise plausible normative theory makes unusually heavy demands of individual moral agents, what is the appropriate response to that theory?" (Samuel Scheffler 1984. 17).

    Was heißt es von einer ethischen Theorie gefordert zu sein? Und wie können moralische Theorien Überforderung vermeiden?
    Probleme, die sich mit der ersten Frage verbinden, werden unter dem nur schwer zu übersetzenden Stichwort demandingnessbehandelt, während Probleme, die sich mit der zweiten Fragen verbinden unter dem Stichwort overdemandingness und einem damit verbundenen Einwand gegen ethische Theorien (der moral demandingness objection) bekannt sind.
    Das Projekt behandelt diese beiden Fragestellungen, denn sie wurden in der Literatur erstens nicht immer in ihrer Unterschiedlichkeit gut erfasst und zweitens geht es darum, dass diese beiden Problemkreise aufeinander bezogen sind. Die Beantwortung der zweiten Fragestellung, nach dem Sinn und den Reaktionen auf den Überforderungseinwand gegen Theorien, setzt nämlich ein Verständnis dessen voraus, was es heißt, gefordert zu sein. Das Projekt möchte in Bezug auf jede der beiden Fragestellungen neue Positionen vertreten und die Debatte vorantreiben. Die leitenden Thesen lauten:
    Demandingness ist weder ausgeschlossen noch ein notwendiger Konflikt, es ist vielmehr ein Konflikt von (Selbst-)Interesse bzw. Wohlergehen und moralischen Forderungen. Wenn (Selbst-)Interesse bzw. Wohlergehen und moralische Forderungen potentiell kongruent sind, sind ethische Theorien wünschenswert, die diese Kongruenz zum Ziel haben und unterstützen. Dazu werden zum einen vier Aspekte (Theoreme) von Theorien unterschieden, die für deren Demandingness relevant sind, womit auch die Quellen der Demandingness auf Theorieebene differenzierter beschrieben werden können. Schließlich werden diverse Strategien zur Erreichung sog. moderater Positionen analysiert und bewertet.