Aktuelles

Einladung zur Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Gesa Schenke
Einladung zur Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Gesa Schenke
© IÄK
Prof. Dr. Angelika Lohwasser im WWU-Cast
Prof. Dr. Angelika Lohwasser im WWU-Cast
© WWU - Sophie Pieper

Jahrhundertfund Tutanchamun: „Immer noch ein Mythos“

Es ist eine Weltsensation, als der britische Archäologe Howard Carter nach langer Suche im Jahr 1922 auf einen verschütteten Treppenabsatz stößt, der ihn zum Grab des Pharaos Tutanchamun führt – das bisher einzige unberührte Grab eines Pharaos. Wenige Monate später, am 16. Februar 1923, wird die Grabkammer geöffnet. In ihr befinden sich nicht nur die Mumie, sondern zahlreiche Gegenstände – darunter auch die berühmte Maske von Tutanchamun aus purem Gold.

Im Podcast blickt Angelika Lohwasser, Professorin für Ägyptologie, auf die hundertjährige Geschichte des Fundes zurück, der noch immer viele Rätsel aufgibt. „Der Fund wird niemals seine Spannung verlieren. Auch heute gibt es noch viele offene Fragen. So ist beispielsweise Tutanchamuns Tod noch nicht vollständig geklärt“, erklärt die Expertin.

Der Mythos um Tutanchamun beruhe laut Angelika Lohwasser weniger auf der Biographie und der Politik des Pharaos, der bereits mit neun Jahren den Thron bestieg. „Die Faszination entsteht durch die spektakulären Grabbeigaben und die Geschichte seiner Entdeckung. Schließlich war man sich Anfang der 1920er Jahre sicher, kein Pharaonengrab mehr zu finden.“

Neben der Entdeckung von Tutanchamuns Grabkammer geht es im Gespräch auch um das Fach Ägyptologie im Allgemeinen: Welche Bedeutung hatte die Entschlüsselung der Hieroglyphen vor 200 Jahren? Womit beschäftigt sich die Forschungsdisziplin? Was erwartet Interessierte im Studium? In welchen Bereichen sind Ägyptologen später tätig?

 

Über den WWU-Cast

Im Podcast der WWU kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen  Disziplinen zu Wort. Sie berichten über ihre Forschungsschwerpunkte, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre persönliche Motivation. Alle Folgen sind auf Spotify, Deezer, Apple Podcasts und unter folgendem Link zu hören: go.wwu.de/wwucast

Wir gratulieren!

Prof. Dr. Angelika Lohwasser ist neues Mitglied in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

Prof. Dr. Angelika Lohwasser
Prof. Dr. Angelika Lohwasser
© Lohwasser

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz hat die Ägyptologin Prof. Dr. Angelika Lohwasser von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) als neues Ordentliches Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse aufgenommen.

Weitere Informationen dazu:

Fachbereich 9 der WWU 

Pressemitteilung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

Uros Matic erhält die „Auszeichnung der besten Publikation“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Uros Matic promovierte 2017 am Institut für Ägyptologie und Koptologie und wurde für seine Dissertationsschrift bereits mit dem Philippika-Preis des Verlages Otto Harrassowitz ausgezeichnet. Seine daraus entstandene Publikation „Body and Frames of War in New Kingdom Egypt: Violent treatments of enemies and prisoners” wurde nun mit der „Auszeichnung der besten Publikation“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften prämiert, die für die beste wissenschaftliche Arbeit eines/r Nachwuchswissenschaftler*in vergeben wird.

Nach seiner Promotion war Uros Matic wissenschaftlicher Mitarbeiter im DAAD-P.R.I.M.E.- Projekt „Beautiful Kush: Cosmetic substances and utensils in New Kingdom Egyptian Nubia“ am Institut für Ägyptologie und Koptologie. Seit 2019 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Österreichischen Archäologischen Institut, Zweigstelle Kairo, im FWF-Projekt „Stadt und Hinterland von Kom Ombo“.

Die Preisverleihung fand am 5.3.21 online statt, das Vorstellungsvideo ist hier zu sehen:

https://www.youtube.com/

 

 

Uros Matic, Auszeichnung der besten Publikation, ÖAW
Uros Matic, Auszeichnung der besten Publikation, ÖAW
© Niki Gail/ÖAI/ÖAW

Neue Äthiopien-Spezialbibliothek

(von li nach re) Karin von Lüpke, Klaus Dornisch und Angelika Lohwasser vor der Vitrine mit Erinnerungsstücken aus Äthiopien, auf dem Foto: Hans von Lüpke
(von li nach re) Karin von Lüpke, Klaus Dornisch und Angelika Lohwasser vor der Vitrine mit Erinnerungsstücken aus Äthiopien, auf dem Foto: Hans von Lüpke
© Fitzenreiter

Als der Orientalist Enno Littmann 1906 die Deutsche Aksum-Expedition in Abessinien (heute Äthiopien) durchführte, war der Architekt, Bauforscher und Fotograf Theodor von Lüpke (1873-1961) einer der wichtigsten Teilnehmer. Er war verantwortlich für die fotogrammetrische Dokumentation und verfertigte außerdem Zeichnungen, vor allem von Bauwerken. Zur Vorbereitung der Expedition und späteren Publikation begann er, Fachliteratur zu sammeln – da eine wissenschaftliche Beschäftigung mit Abessinien um die Jahrhundertwende erst in den Kinderschuhen steckte, waren es vor allem Reiseberichte, die in seine private Bibliothek Eingang fanden.
Nach dem Tod Theodor von Lüpkes ging vieles aus seiner Bibliothek an seinen Enkel Hans von Lüpke (1941 – 2020) über, der zwar nicht von Berufs wegen – er war als Jurist bei der Bundesanstalt für Arbeit beschäftigt – , doch aus vollem Interesse diese weiter ausbaute. Auch Literatur zur Peripherie von Abessinien, vor allem Jemen und Sudan, sammelte er. So fanden einige Raritäten Eingang in die Regale. Als Hans von Lüpke in diesem Frühjahr starb, war es ein Anliegen seiner Witwe, Karin von Lüpke, diesen wissenschaftlichen Schatz an eine Institution zu übergeben, die eine Zugänglichkeit gewährleistet. Ein enger Freund der Familie ist Klaus Dornisch, Klassischer Archäologe in Nürnberg, und Äthiopien-Experte: Sein 2015 erschienenes Buch „Sagenhaftes Äthiopien: Archäologie, Geschichte, Religion“ erhielt anlässlich der Neuauflage 2020 den ITB BuchAward. Er nahm Kontakt zum Institut für Ägyptologie und Koptologie auf, wo die Idee der Erweiterung der Institutsbibliothek auf großes Interesse stieß. Denn einerseits gehören die prä-aksumitischen Kulturen zur Peripherie des antiken Sudan, einem hiesigen Forschungsschwerpunkt, und andererseits ist Abessinien das einzige seit der Spätantike durchgehend christliche Reich Afrikas, was eine Beziehung zur Koptologie herstellt.

Am 12. Oktober 2020 konnten etwa 18 Regalmeter Bücher in Münster übernommen werden. Die Einarbeitung in die Bestandsbibliothek wird zügig vorgenommen, sodass viele Bücher zu „Äthiopien und Umgebung“ bald Studierenden sowie Interessent*innen anderer Fächer zur Verfügung stehen werden.