Netzaktivist Markus Beckedahl fordert digitale Bürgerrechte

[28.11.2014] Im Rahmen der Ringvorlesung "Münsteraner Gespräche zu Vertrauen und Kommunikation" sprach am 24.11.2014 der netzpolitische Aktivist und Journalist Markus Beckedahl über die Spannungsfelder, die durch unterschiedliche Interessen bei der Gestaltung der digitalisierten Gesellschaft entstehen.

Markusbeckedahl
© Fiona Krakenbuerger

Markus Beckedahl diskutierte in seinem Vortrag die geheimdienstliche Überwachung, Netzneutralität und das Urheberrecht als zentrale Konfliktfelder. In diesem Zusammenhang  kritisierte er vor allem mangelndes politisches Durchsetzungsvermögen auf Regierungsebene gegenüber privaten Interessenverbänden und Industrielobbyisten. Beckedahl machte darüber hinaus deutlich, dass im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und Technisierung ständig neue Problemfelder entstehen. Aus seiner Sicht sind somit regelmäßig neue gesellschaftliche Debatten im Kampf um die digitalen Rechte der Bürger nötig. Er forderte aktuell Gesetze für digitale Rechte wie Anonymität und Informationsfreiheit, ohne die das Internet und seine vorteilhaften Potentiale so wie wir sie kennen, nicht existieren können.

Markus Beckedahl gründete vor 10 Jahren den Blog netzpolitik.org, der als einer der meistzitiertesten Blogs Deutschlands bereits verschiedentlich ausgezeichnet wurde (u.a. von Reporter ohne Grenzen und dem Grimme Award 2014). Er ist außerdem Mitveranstalter der re:publica Konferenz und ehrenamtlich aktiv für Digitale Gesellschaft e.V. sowie für Creative Commons Deutschland. Von 2010 – 2013 saß er als Sachverständiger in der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ im deutschen Bundestag. Seit 2010 ist er Mitglied im Medienrat der Landesmedienanstalt Berlin Brandenburg. Zusätzlich zu seiner journalistischen Tätigkeit bei netzpolitik.org spricht und schreibt er in Kolumnen über Themen der Netzpolitik und Digitalkultur u.a. für die FAZ, TAZ, n24.de, Tagesspiegel, Zeit.de und DRadio Wissen.