In Zusammenarbeit mit dem Institut für Religiöse Volkskunde bzw. in dessen Umfeld sind über die Jahrzehnte zahlreiche Publikationen entstanden. Vor allem sind aber zwei laufende Schriftenreihen zu nennen, die mit dem Institut verbunden sind:

Zudem sind am Institut für die Geschichte des Bistums Münster zuletzt folgende Titel unter Mitarbeit des Instituts für Religiöse Volkskunde erschienen:

Franz von Fürstenberg (1729-1810). Aufklärer und Reformer. Beiträge der Tagung am 16. und 17. September 2010 in Münster, hg. mit Werner Freitag und Alwin Hanschmidt (Westfalen in der Vormoderne. Studien zur Mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Landesgschichte 11), Münster 2012.
Am 16. September 1810 starb in Münster mit Franz von Fürstenberg eine der bedeutendsten Gestalten der westfälischen Geschichte. Zusammen mit Fürstin Amalia von Gallitzin war er die zentrale Figur des sogenannten Kreises von Münster. Fast ein halbes Jahrhundert prägte Fürstenberg als Minister und Generalvikar die religiösen und politischen Geschicke des Fürstbistums Münster. So bemühte er sich um die Sanierung des Landeshaushalts und trug maßgeblich zur Reform der Justizverwaltung sowie des Militär- und Polizeiwesens bei. Bekannter ist Fürstenberg allerdings wegen seines Engagements für das Bildungswesen. Seit den 1770er Jahren reformierte er die Gymnasien (Schulverordnung 1776), initiierte die Gründung einer Landesuniversität in Münster (1780) und sorgte schließlich für eine Verbesserung des ländlichen Elementarschulwesens.
Anlässlich seines 200. Todestages wurden im Rahmen einer Tagung in Münster Leben und Werk Fürstenbergs näher beleuchtet, deren Beiträge nun in diesem Band erscheinen. Sie geben u.a. einen Einblick in ausgewählte Handlungsfelder Fürstenbergs im Bereich der Wirtschafts-, Religions- und Bildungspolitik sowie in das kulturelle und gesellschaftliche Leben im Fürstbistum Münster im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert.

Maximilian Kaller- Bischof der wandernden Kirche. Flucht und Vertreibung - Integration - Brückenbau, hg. mit Hans-Jürgen Karp (Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands, Beiheft 20), Münster 2012.
Der Sammelband würdigt das Wirken des ermländischen Bischofs Maximilian Kaller (1880-1947). Zugleich behandelt er die Frage, wie sich die nationalen und internationalen Diskussionen über Zwangsumsiedlungen von Bevölkerungen, die Eingliederung der Vertriebenen in die Aufnahmeländer und das Verhältnis zwischen Opfern und Tätern entwickelt haben.
Für Kallers pastorales Wirken war das ab Ende 1933 entwickelte neuartige Seelsorgemodell der Wandernden Kirche kennzeichnend, das den durch staatliche Binnenwanderung aus ihrer gewohnten Umgebung gerissenen Katholiken weiterhin eine kirchliche Anbindung ermöglichen und sie in einem weiteren Schritt zur religiösen Mündigkeit führen sollte. Zwei Regionalstudien zeigen, welche Impulse von den heimatvertriebenen Katholiken ausgegangen sind und welche seelsorglichen Konzepte für deren Betreuung und Integration maßgebend waren. Weitere Themen sind die NS-Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten im Osten als Vorgeschichte von Flucht und Vertreibung, die deutsch-polnischen Kirchenbeziehungen während des zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit sowie der jüngere, national überformte und von Diktaturen beeinträchtigte geschichtspolitische Diskurs in Deutschland und Polen über Flucht und Vertreibung. Eine Brückenfunktion können von Vertreibungserfahrungen geprägte Bevölkerungsgruppen - die polnischen wie die deutschen Vertriebenen – einnehmen. Ob künftig eine europäische Erinnerung möglich sein wird, entscheidet sich maßgeblich im fortdauernden deutsch-polnischen Dialog.

Maren Chaoui, Seelsorge, Frömmigkeit und Kriegserfahrungen im Ersten Weltkrieg. Feldpost an den Pfarrer von Brochterbeck (Junges Forum Geschichte. Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums Münster 7), Münster 2013.
Feldpost ist eine wichtige Quellengattung. Die in den Jahren 1914-1916 an Pfarrer Heinrich Hegemann gerichteten Feldpostkarten und -briefe sind hierfür ein bemerkenswertes Beispiel. Einerseits geben sie Auskunft über die Kriegserfahrungen der Brochterbecker Soldaten sowie ihrer Glaubensstärke und religiöser Praxis während des Ersten Weltkriegs. Andererseits lassen sie interessante Einblicke in die vielfältige Seelsorgtätigkeit Heinrich Hegemanns zu, der sich verschiedenen Aufgaben sowohl im Hinblick auf die ins Feld gezogenen als auch die daheim gebliebenen Gemeindemitglieder widmete.