Ausstellung


Im Flur vor dem Seminar für Pastoraltheologie wurden ausgewählte Arbeiten zum Thema Weihnachten von Schülerinnen der Marienschule in Offenbach ausgestellt.

Die Arbeiten folgender Schülerinnen wurden gezeigt: Christina Doba, Selina Kraus, Annika Mayer, Tamara Spandl, Ann-Sophie von Wirth (Klasse 8r2; Kunstlehrer: Michael Winkelmolen).

Weihnachten an einem Un-Ort. Eine Krippenausstellung

Wenn man Stichworte zu „Weihnachtskrippe“ sammelt, dann fallen zahlreiche Assoziationen, die mit Geborgenheit oder Heimat verbunden werden. Das verwundert nicht angesichts der jahrhundertealten Tradition Weihnachtskrippen liebevoll auszugestalten. Der Stall wird mit Stroh, Moos, Tannenzweigen oder Stechpalmen ausgelegt, ein Stern spendet warmes Licht, zahlreiche Tiere und Menschen versammeln sich in Eintracht um das Jesuskind, Maria und Josef lächeln das Jesuskind beglückt an. Von der Provokation, dass der Messias an einem erbärmlichen Ort abseits der Gesellschaft geboren wurde, bleibt nur wenig erhalten.
Die Krippendarstellungen der Schülerinnen machen genau auf diese verfälschende Krippenidylle aufmerksam. Auf diesen Bildern ist von geborgener Stallatmosphäre nichts zu spüren, obwohl die Schülerinnen Krippenfiguren verwenden, die eben einer solchen Idylle entstammen. Vielmehr verorten die Schülerinnen Krippenfiguren an heutige Un-Orten: an verlassenen Busstationen, am Straßenrand, auf einem leeren Bahngleis oder unter einer heruntergekommenen Brücke. Sie wählen Orte des Übergangs, der Reise, aber auch der Heimatlosigkeit. Hier hält sich niemand gerne freiwillig auf. So verdeutlichen die Weihnachtsdarstellungen der Schülerinnen eindrücklich, dass die Krippe kein Ort des längeren Verweilens ist, sondern den Beginn eines Lebens markiert, das mit Idylle und Heimeligkeit wenig gemeinsam hat.

PD Dr. Claudia Gärtner

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