Jun.-Prof. Dr. Markus Rüsch

Antrittsvorlesung

21. Mai 2025

Am 21. Mai 2025 hielt Markus Rüsch seine Antrittsvorlesung im Fach Religionswissenschaft zum Thema „Vom Text über Materialität zum digitalen Raum im Buddhismus: Religionswissenschaft im interdisziplinären Dialog“. Entlang des Vorlesungstitels machte Dr. Rüsch deutlich, wie er seine Arbeit in Forschung und Lehre mithilfe von philologischen und religionsästhetischen Zugängen versteht und auf welche Weise diese Form der Religionswissenschaft Anschluss an verschiedene Disziplinen findet.

Der Amida-Buddhismus diente innerhalb des Vortrags als ein Beispiel, um im ersten Teil die Frage nach der Bedeutung eines „buddhistischen Kanons“ zu beantworten und intrareligiöse Diskurse zur Lehrauslegung nachzuzeichnen. Vor diesem Hintergrund wurden im zweiten Abschnitt materielle Aspekte des Buddhismus untersucht, wobei dieser Teil der Vorstellung von sechs Sinnesorganen (d.h. sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen und denken) folgte und zu jedem Sinnesorgan einen materiellen Aspekt analysierte. Im abschließenden Teil wurden sowohl die Folge der Digitalisierung für die Materialität von Religionen untersucht als auch die Bedeutung von Werkzeugen der Digital Humanities anhand von digitalisierten Objekten aus Japan diskutiert.

Dr. Rüsch plädierte in seiner Vorlesung für eine Religionswissenschaft, die sich sowohl mit der philologischen als auch ästhetischen Seite von Religionen beschäftigt, wobei diese beiden Aspekte nicht isoliert voneinander vorgestellt, sondern als sich gegenseitig beeinflussende Zugänge verstanden werden sollen.

Der Vortrag traf auf großes Interesse sowohl auf Seite des wissenschaftlichen Kollegiums als auch der Studierendenschaft aus verschiedenen Disziplinen wie der Religionswissenschaft, evangelischen Theologie und Sinologie. Im Anschluss an die Vorlesung gab ein Empfang im Gebäude der Evangelisch-Theologischen Fakultät Möglichkeit zum informellen Austausch.